Vorstand

Erste große Reformschritte der Ärztekammer

Gestern, Dienstag, tagte das erste Mal der neu gewählte Vorstand der Ärztekammer für Wien. In der Sitzung wurden erste große Reformschritte beschlossen sowie richtungsweisende Beschlüsse gefasst.

red

So wurden beispielsweise die Vorschläge des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker, Ärzt:innen nach der Ausbildung zu verpflichten, fünf Jahre im Spital arbeiten zu müssen, von allen Sitzungsmitgliedern vehement abgelehnt. Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart bekräftigte zudem, dass es hier seitens der Ärztekammer große Unterstützung gebe, dieses Vorhaben unbedingt zu verhindern.  

Dazu passend wurde auch das wichtige Thema Ausbildung besprochen, bei der die Vorstandsmitglieder dringenden Handlungsbedarf sehen, einerseits die Qualität zu verbessern, andererseits die Attraktivität zu steigern, jedoch alles nur unter Einbindung seitens der Ärztekammer.

Ausschreibungen

Ein wesentlicher Punkt des Vorstandes war auch der Beschluss über Ausschreibungen zur Unterstützung der Ärztekammer bei der politischen Lobbyingarbeit, welche künftig aus Transparenzgründen nach den Regeln des Bundesvergaberechts durchgeführt werden. Lobbying ist ein wesentlicher Bestandteil der politischen Arbeit der Ärztekammer, um die Interessen der Ärzt:innen bestmöglich auf allen Ebenen zu sichern.  

Zudem konnte im gestrigen Vorstand die Empfehlung einer Haftpflichtversicherung für alle Ärzt:innen beschlossen werden. Nach einer Ausschreibung wurde im Auftrag der Wiener Ärztekammer über einen Versicherungsmakler eine günstige Haftpflichtversicherung erarbeitet, welche nun den Ärzt:innen bei akutem Interesse zur Verfügung steht.

Neben der Reihung zahlreicher Kassenverträge, welche auch nach der gesetzlichen Ausschreibung durchgeführt wurden, konnten auch zwei neue Primärversorgungseinheiten gereiht werden, eine sogar mit einem Geriatrieschwerpunkt. 

Kammerreformen

Aber auch innerhalb der Kammer kam es zu einigen Änderungen. So wurde im Vorstand beschlossen, dass eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes der Ärztekammer gebaut wird, um von dort den Strom für den Betrieb der Kammer zu 100 Prozent zu ermöglichen. Ein wichtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit, so der Vorstand in der Sitzung von Dienstag.

Die ehemals 77 Referate wurden auf 46 gekürzt, die Anzahl der Funktionäre in den Referaten wurde ebenfalls reduziert, um Kosten zu sparen. (Liste der Referate) Zudem ist ein Vorschlag für die Vollversammlung erarbeitet worden, der zusätzlich die Kosten für die Funktionäre drastisch senken soll.

Eine neue wichtige und wesentliche Änderung wurde in Hinblick auf die Zeitung der Wiener Ärztekammer getroffen. Künftig wird „doktorinwien“ den Titel „Ärzt*in für Wien“ tragen, um auch den Umstand Rechnung zu tragen, dass mehr als 50 Prozent der Ärzt:innen in Wien weiblich sind.

 

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Ziel sei, den Frauenanteil unter den gewählten Mandatarinnen und Mandataren der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien auf zumindest 40 Prozent zu erhöhen.
Ärztekammer für Wien/Stefan Seelig