Coronakrise

So digitalisieren und automatisieren Handwerksbetriebe jetzt ihre Prozesse

Die globale Corona-Krise trifft die Wirtschaft mit voller Wucht. Obwohl Handwerksbetriebe trotz der Pandemie noch geöffnet sind, sehen auch sie sich vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt: Aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens bleiben Aufträge aus oder werden storniert, Mitarbeiter melden sich vermehrt krank. Genau jetzt ist es deshalb besonders wichtig, sich für die Zeit nach der Krise zu rüsten. Die Frage ist also, wie sich gerade kleine Handwerksbetriebe diese Zeit jetzt zu Nutze machen können, um ihre Prozesse zu digitalisieren und sich damit Wettbewerbsvorteile zu sichern? Und welche konkreten Vorteile lassen sich aus digitalisierten Prozessen ziehen?

Fakt ist: Bereits vor der Krise haben ganze 52 Prozent aller Kunden Dienstleistungen online gebucht – und das außerhalb der Öffnungszeiten. Diese Tendenz wird nach der Pandemie klar ansteigen, denn die Digitalisierung ist längst Teil unserer Gesellschaft. Im Vergleich zu vielen anderen Industriezweigen, die das schon erkannt und umgesetzt haben, hinkt die Handwerksbranche in puncto digitale Transformation noch hinterher. Die Krise verdeutlicht einerseits die Dringlichkeit, sich zu digitalisieren und bietet andererseits aber auch die Chance, nun den Anschluss nicht zu verpassen. Zusätzlich fordert der Kunde von heute digitale Kontaktpunkte ein. Diese Kontaktpunkte können entweder Social-Media-Kanäle oder auch die Webseite eines Betriebes sein. Das trägt dazu bei, dass Handwerksbetriebe ihre alltäglichen Prozesse unbedingt digitalisieren sollten. Routineaufgaben können – wo möglich – entsprechend automatisiert und vereinfacht werden. Der richtige Zeitpunkt für ein Umdenken ist genau jetzt. Nur so können Betriebe auch langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.


Die Vorteile einer Digitalisierung von Prozessen

Die Digitalisierung von Prozessen bietet Betrieben eine Reihe an Vorteilen. Was bisher manuell geregelt wurde, lässt sich mittels entsprechender Software nun auch digital abbilden. So können Termine nicht mehr nur persönlich vereinbart werden, sondern auch online. Die Webseiten von Handwerksbetrieben lassen sich gleichermaßen für die Terminbuchung nutzen, wie Facebook oder Instagram. Aber auch über Google My Business sind Termine direkt online buchbar. Der klare Vorteil hierbei, ist, dass sich der Betrieb eine viel größere und ganz neue Zielgruppe erschließt. Die online gebuchten Termine werden durch die Software automatisch in den entsprechenden Betriebskalender übertragen. Außerdem wird eine Kundendatei angelegt, die alle wichtigen Daten und Informationen speichert. Der Mitarbeiter, der dies bislang noch manuell eintragen musste, kann seine Zeit nun für andere Aufgaben aufwenden. Das spart im Endeffekt nicht nur Kosten, sondern entlastet die Mitarbeiter auch. Ein weiterer Vorteil gilt der Personalplanung. So kann Software Schichtplanungen, sowie die Koordination von Arbeits- und Urlaubszeiten vereinfachen. Da Software ortsunabhängig funktioniert, lässt sich dies auch über jegliche mobile Endgeräte abwickeln. Nicht zuletzt lässt sich das ganze Geschäft besser planen, indem verschiedene Statistiken aus den Daten erstellt werden können. So erhält der Betrieb weitreichende Einblicke zum Buchungsverhalten sowie zum Umsatz. Doch auch den Kunden bietet Software einige Vorteile. Die Software kann verhindern, dass Termine vergessen werden. Sie sendet ganz automatisch Erinnerungen auf das mobile Endgerät des Kunden – sei es das Handy oder iPad. Aber auch Rabattaktionen verpasst der Kunde nicht mehr. Durch Newsletter lassen sich diese ohne viel Aufwand direkt per E-Mail versenden. Der Vorteil? Kunden wie auch Mitarbeiter sind zufriedener, die Auslastung wird optimiert und “No Shows” durch vergessene Termine reduzieren sich.


Fazit

Die Welt wird immer digitaler. Das führt dazu, dass Online-Buchungen für Unternehmen immer selbstverständlicher von einem Großteil der Kunden erwartet werden. Die Digitalisierung von Handwerksbetrieben ist essentiell, um die Wettbewerbsfähigkeit weiterhin sicherzustellen. In diesem Zuge lässt sich auch eine Automatisierung von bestimmten Routine-Prozessen nicht vermeiden. Die Folge ist eine höhere Effizienz und eine Senkung von Kosten. Die Digitalisierung wie auch die Automatisierung werden sich weiterhin auf dem Markt etablieren – und davon bleibt auch das Handwerk nicht verschont.

Autor

Nikbin Rohany ist CEO des Softwareunternehmens Shore GmbH in München.

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