Neu bauen – Effizienzhäusern gehört die Zukunft

Effizienzhäuser haben einen niedrigen Energiebedarf und bieten trotzdem höchsten Wohnkomfort. Die Anforderungen an Energieeffizienz sind bei diesen Gebäuden höher als der vom Gebäudeenergiegesetz vorgeschriebene Neubaustandard.

Ein Effizienzhaus zu planen und zu bauen bedeutet nicht, dass man lediglich einen modernen Heizkessel oder eine Wärmepumpe einbaut sowie eine Solaranlage auf dem Dach installiert. Ein wichtiger Bestandteil der Projektierung ist die Energieeffizienz der Gebäudehülle und wirksam gedämmte Bauteile. Das Effizienzhaus benötigt ein energetisches Gesamtkonzept, d. h. energieeffiziente Gebäudetechnik in Verbindung mit einer gut gedämmten Gebäudehülle.

    Die fünf wichtigsten Punkte zum Effizienzhaus:

    • Im Fokus steht eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise und Gebäudetechnik und eine höhere Energieeffizienz als vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
    • Die energieeffiziente Bauweise reduziert Transmissionswärmeverluste und damit die Wärmeenergie, die bei einem beheizten Gebäude über die Gebäudehülle nach außen verloren gehen kann.
    • Anhand des Jahresprimärenergiebedarfs wird berechnet, wie viel Energie durchschnittlich für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung im Gebäude verbraucht wird. Dabei spielt der gewählte Energieträger eine Rolle und die vorgelagerten Prozesse außerhalb des Gebäudes wie Gewinn, Verteilung und Umwandlung von Energie.
    • Eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist in einem Gebäude mit hohem Effizienzstandard sinnvoll. Das System überträgt die Wärme der verbrauchten Abluft auf die frische Zuluft und heizt diese vor. Anschaffungs- und Betriebskosten des Systems müssen einkalkuliert werden.
    • Effizienzhäuser werden vom Staat gefördert. Mit einer PU-Hochleistungsdämmung lassen sich die technischen Mindestanforderungen der BEG - Bundesförderung für effiziente Gebäude mühelos erfüllen.

    Das schlanke PU-Effizienzdach

    KfW-Effizienzhäuser 55 fordern für Satteldächer im Neubau U-Werte um 0,14 W/(m2·K). Anstatt Dachkonstruktionen immer dicker zu dämmen und Tragwerke von Dächern doppelt so stark auszuführen wie noch vor zehn Jahren, wird bei einem PU-Effizienzdach die leistungsstarke PU-Dämmung von außen auf die Sparren verlegt. 

    Die Sparren müssen nicht höher sein als statisch notwendig – und das schafft Platz. Die Zusatzdämmung zwischen den Sparren fällt wesentlich dünner aus. Das PU-Effizienzdach erfüllt die höheren U-Wert Anforderungen eines KfW-Effizienzhauses, erzielt mehr Wohnfläche und bietet Wärme-, Schall- und Brandschutz.

    Höhe der Steildachkonstruktionen im Vergleich

    Konventionelles Steildach, Aufbauhöhe 33 cm

    U-Wert ≤ 0,14 W/(m²·K): Dämmung zwischen den Sparren 

    1. Dachdeckung
    2. Dachlattung
    3. Konterlattung
    4. Unterdeckbahn, separat verlegt
    5. Zwischensparrendämmung (280 mm, WLS 032)
    6. 80/280-mm-Sparren
    7. Dampfbremse
    8. Unterkonstruktion mit Gipskartonplatte

    PU-Effizienzdach, Aufbauhöhe 26 cm

    U-Wert ≤ 0,14 W/(m²·K): Schlanke Kombination aus PU-Aufsparrendämmung und Zusatzdämmung zwischen den Sparren

    1. Dachdeckung
    2. Dachlattung
    3. Konterlattung
    4. PU-Aufsparrendämmung(80 mm, WLS 023) mit aufkaschierter Unterdeckbahn
    5. Zwischensparrendämmung (140mm, WLS 032)
    6. 80/140-mm-Sparren
    7. Dampfbremse
    8. Unterkonstruktion mit Gipskartonplatte
    Konventionelles Steildach, Aufbauhöhe 33 cm
    PU-Effizienzdach, Aufbauhöhe 26 cm

    Gewinn an Wohnraum mit dem PU-Effizienzdach

    Die Wohnflächenberechnung der Dachräume basiert auf der Wohnflächenverordnung - WoFlV. Im Dachgeschoss darf eine lichte Höhe über 2 Meter zu 100 % bei der Berechnung angesetzt werden.

    KfW-Effizienzhaus: U-Wert ≤ 0,14 W/(m²·K)
    Gebäudeart: freistehendes Wohngebäude
    Dachneigung: 20°
    Kniestock: < 1 m
    Dachraumbreite: 8,26 m
    Dachraumtiefe: 6,51 m

    Das PU-Effizienzdach schafft Platz und erzielt einen Wohnflächengewinn von 2,73 m².

    Schnellere Dachdämmung mit weniger Arbeitsschritten

    Für die Dachdämmung sind die großformatigen PU-Dämmelemente ideal. Dämmung drauf, Dach dicht, Haus geschützt.

    • Die formstabilen PU-Dämmelemente sind oberseitig mit einer stabilen Unterdeckung versehen, die die Funktion einer regensicheren Zusatzmaßnahme unterhalb der Dachdeckung übernimmt.
    • Sie werden von außen auf die Sparren oder Dachbalken verlegt, das Satteldach ist während der Bauzeit vor Witterungseinflüssen sicher geschützt. Die Folge: Kein Verzug im Bauablauf. Die Folgewerke können sofort weiterarbeiten.

    Zusätzlicher Verkaufserlös durch mehr Wohnfläche

    Vorteil beim PU-Effizienzdach:
    Mehr Gewinn bei der Vermarktung der Immobilie durch einen deutlichen Zuwachs an Wohnfläche.

    Vergleich der beiden Steildachkonstruktionen mit unterschiedlichen Dachneigungen

    Dachneigung 20°30°40°
    Wohnfläche gesamt
    Konventionelles Steildach 31,45 m²28,83 m²29,10 m²
    PU-Effizienzdach 34,18 m²30,65 m²30,54 m²
    Gewinn an Wohnfläche beim PU-Effizienzdach + 2,73 m²+ 1,82 m²+ 1,44 m²
    Mehrerlös durch Wohnflächengewinn
    bei 3.500 €/m² 9.555 €6.370 €5.040 €
    bei 5.500 €/m² 15.015 €10.010 €7.920 €

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    Fritz-Höger-Preis 2008: Projekt 123. Stadthäuser in Hamburg Winterhude. Giorgio Gullotta Architekten Hamburg – siehe Impressum

    Das schlanke PU-Zweischalenmauerwerk

    Das zweischalige Mauerwerk prägt das Erscheinungsbild vieler Städte und gehört zur kulturellen Identität. Mit PU im Schalenzwischenraum erhält es einen zukunftsfähigen Wärmeschutz.

    Am häufigsten wird die zweischalige Außenwand ganz mit Wärmedämmung ausgefüllt. Ein Fingerspalt zwischen Dämmung und Außenschale von 1 - 2 cm ergibt sich aus baupraktischen Gründen und wird mit eingeplant.

    KfW-Effizienzhäuser 55 fordern für Außenwände im Neubau U-Werte von 0,20 W/(m2·K). Eine schlanke Mauerwerkskonstruktion mit PU-Kerndämmung ermöglicht einen deutlichen Zuwachs an Wohn- oder Nutzfläche.

    Ein effizienter Mauerwerksaufbau mit PU-Kerndämmung ist profitabel und schafft mehr Wohnraum:

    • Der begrenzte Raum zwischen den Mauerwerksschalten wird effizient gedämmt.
    • Plattenformate harmonieren mit oktametrischem Maßsystem, das ergibt einen geringeren Steinverschnitt.
    • Schlanke Wandaufbauten schaffen mehr Wohnfläche.
    • KfW-Anforderungen mit vereinfachtem Nachweisverfahren werden erfüllt, die staatliche Förderung lässt sich voll ausschöpfen.

    Dicke der zweischaligen Mauerwerkskonstruktionen im Vergleich

    Konventioneller Mauerwerksaufbau, Wanddicke 46 cm

    Faserdämmung mit einem U-Wert ≤ 0,20 W/(m²·K)

    1. Innenputz
    2. Tragende Innenschale aus Kalksandstein
    3. Faserdämmung (160 mm, WLS 035)
    4. Maueranker und Fingerspalt
    5. Nichttragende Außenschale (Ziegelverblendschale)

    Effizienter Mauerwerksaufbau, Wanddicke 40 cm

    Schlanke PU-Kerndämmung mit einem U-Wert ≤ 0,20 W/(m²·K)

    1. Innenputz
    2. Tragende Innenschale aus Kalksandstein
    3. PU-Kerndämmung (100 mm, WLS 023)
    4. Maueranker und Fingerspalt
    5. Nichttragende Außenschale (Ziegelverblendschale)
    Konventioneller Mauerwerksaufbau, Wanddicke 46&nbsp;cm
    Effizienter Mauerwerksaufbau, Wanddicke 40&nbsp;cm

    Effiziente Wanddämmung ohne Dämmstoffwechsel an Anschlüssen

    Eine PU-Kerndämmung lässt sich an Anschlüssen einfach und handwerksgerecht ausführen:

    • Im Sockelbereich werden die wasserabweisenden und feuchtigkeitsbeständigen PU-Dämmplatten ohne Dämmstoffwechsel als durchgehende Dämmschicht eingesetzt.
    • An Rollladenkästen werden die druckfesten PU-Dämmplatten ohne Dämmstoffwechsel an die Randabschlüsse herangeführt.
    • Durchgehende Dämmschichten bedeuten eine wärmebrückenfreie gleichbleibende Dämmleistung über die komplett gedämmte Außenwand und einfachere Verarbeitung.

    Zusätzlicher Verkaufserlös durch mehr Wohnfläche

    Vorteil eines effizienten Wandaufbaus mit schlanker PU-Kerndämmung:
    Mehr Gewinn bei der Vermarktung der Immobilie durch einen deutlichen Zuwachs an Wohnfläche.

    Vergleich der beiden Mauerwerksaufbauten bei verschiedenen Effizienzhäusern

    U-Wert KfW-55
    0,20 W/(m·K)
    KfW-40
    0,14 W/(m·K)
    Passivhaus
    0,12 W/(m·K)
    Wohnfläche gesamt
    Konventioneller Wandaufbau mit Faserdämmung, WLS 035 767,18 m²752,89 m²744,78 m²
    Effiziente PU-Zweischalenwand mit PU-Kerndämmung, WLS 023 779,52 m²767,18 m²763,08 m²
    Gewinn an Wohnfläche bei der effizienten PU-Zweischalenwand 

    + 12,34 m²

    + 14,29 m²

    + 18,30 m²

    Mehrerlös durch Wohnflächengewinn
    bei 3.500 €/m² 43.190 €50.015 €64.050 €
    bei 5.500 €/m² 67.870 €78.595 €100.650 €

     

    Die Wohnflächenberechnung basiert auf der Wohnflächenverordnung (WoFlV).
    Gebäudeart: freistehendes Wohngebäude, 3 Wohngeschosse, Grundfläche von 288 m² (Baunennmaß 24 m x 12 m).
    Außenwandaufbau: Tragende Innenschale aus 175 mm Kalksandstein mit Lambda = 0,70 W/(m∙K), Wärmedämmung, Fingerspalt 10 mm, Ziegelverblendschale 115mm, mit Lambda = 0,96 W/(m∙K)
    Wärmedämmung:
    Faserdämmung (WLS 035): 160 mm für KfW Effizienzhaus 55 (vereinfachter Nachweis), 230 mm für KfW Effizienzhaus 40 (Richtwert), 270 mm für Passivhaus (Richtwert)
    PU-Kerndämmung (WLS 023): 100 mm für KfW Effizienzhaus 55 (vereinfachter Nachweis), 160 mm für KfW Effizienzhaus 40 (Richtwert), 180 mm für Passivhaus (Richtwert)

    Weiterführende Themen.