Ausgabe Nr. 2 / 2021 
Liebe Leserinnen und Leser,
 
im vergangenen Jahr sind die deutschen Exporte um -9,3 Prozent eingebrochen. Der wichtigste Exportmarkt 2020 waren erneut die USA. China hat Frankreich überholt und liegt nun aktuell auf Platz 2 in der Rangliste. Der DIHK erwartet 2021 einen Anstieg der deutschen Exporte weltweit um 6 Prozent, was aber noch nicht ausreicht, um die im letzten Jahr entstandenen Verluste wieder auszugleichen.
 
Viel Spaß beim Lesen,
Kevin Heidenreich
Inhalt
Blickpunkt
Auswirkungen des Brexit auf die deutsche Wirtschaft
Positiver Trend bei den Exporterwartungen der Industrie
Länder/Märkte
Winterkonjunkturprognose 2021: EU-Kommission ist vorsichtig optimistisch
Neue Leitlinien für Handelsabkommen zwischen der EU und UK
EU-UK-Abkommen TCA: vorläufige Anwendung soll verlängert werden
Deutsche Wirtschaft in China zeigt sich optimistisch
EZ-Beratung für Unternehmen: Business Scouts for Development
Termine
Webinar Cybersecurity in der Slowakei am 4. März 2021
4. Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum am 19. März 2021
1st Healthcare Summit and Trade Fair Ghana-Germany, 30. März 2021
Cybersecurity-Lösungen in der Slowakei - Geschäftsanbahnungsreisefür im Juni 2021
Markterkundung Südafrika im Juli: Zirkuläre Wasserwirtschaft im Bergbausektor
Publikationen
Neuer Wirtschaftsführer zu Angola erschienen
Blickpunkt
Auswirkungen des Brexit auf die deutsche Wirtschaft
Sonderauswertung der IHK-Umfrage "Going International 2021" 
 
Bereits nach dem Brexit-Referendum haben sich die deutsch-britischen Wirtschaftsbeziehungen abgekühlt; seit Jahresbeginn ist das Vereinigte Königreich nun auch nicht mehr Mitglied im Binnenmarkt der Europäischen Union. Was die Unternehmen hierzulande vom UK-Geschäft erwarten, hat der DIHK in einer Sonderauswertung seiner bundesweiten Umfrage "Going International 2021" ermittelt.
 
Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem EU-Binnenmarkt beurteilen die deutschen Unternehmen ihre britischen Geschäftsbeziehungen so negativ wie noch nie seit Beginn der Sondererhebungen zum Brexit im Jahr 2017. Drei von fünf Unternehmen bewerten ihre Geschäfte mit UK als schlecht. Lediglich 10 Prozent bezeichnen ihre Lage als gut. Überwiegend negativ bewerten die deutschen Unternehmen auch ihre Perspektiven im Vereinigten Königreich in den kommenden zwölf Monaten. 57 Prozent sehen für diese Zeit eine weitere Verschlechterung ihrer Geschäftsbeziehungen zu UK, nur 7 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Zum Vergleich: Die Erwartungen an die Geschäfte mit anderen EU-Staaten ohne Euro und den Ländern der Eurozone fallen deutlich optimistischer aus.
 
Verlagerung von Investitionen geplant
 
Unverändert zur Vorumfrage und trotz des Handels- und Kooperationsabkommens planen 15 Prozent der Unternehmen, die im Vereinigten Königreich investiert haben, eine Verlagerung ihres Engagements auf andere Märkte respektive haben dies bereits getan. Bei der ersten Erhebung im Jahr 2017 hatten nur 9 Prozent der Befragten entsprechende Absichten geäußert. Aktuell kehren die Investitionen vornehmlich zurück nach Deutschland oder in andere EU-Länder beziehungsweise in die Schweiz und nach Norwegen. Der Großteil der Betriebe mit Investitionsverlagerungen entscheidet sich für den Verbleib im EU-Binnenmarkt.
 
Auswirkungen des Brexit auf die Unternehmen
 
Wie im Vorjahr bewerten die Unternehmen die Zollbürokratie als das größte Geschäftsrisiko (75 Prozent). Die notwendigen Zollanmeldungen sind oftmals zeitaufwendig und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer hat zudem aktuell Probleme in der Logistik. So gibt es zum Beispiel Probleme mit der britischen Zoll-Software und angesichts der umfangreichen Dokumentationspflichten Überlastungen bei britischen Zöllnern und Zolldienstleistern sowie Geschäftspartnern.
 
Die Umfrage "Going International 2021" wurde mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland im Februar erstellt. Die Sonderauswertung zum Brexit basiert auf den Antworten von rund 1.500 Unternehmen, die mit Großbritannien geschäftlich in Verbindung stehen. Die weiteren Ergebnisse finden Sie auf der DIHK-Webseite.
 
Positiver Trend bei den Exporterwartungen der Industrie
Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie sind Geschäftslage und -erwartungen der deutschen Unternehmen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage des DIHK unter bundesweit mehr als 30.000 deutschen Unternehmen. Vergleichsweise robust zeigt sich die Industrie, die auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld größtenteils weiter produzieren und exportieren kann. Die Exporterwartungen erreichen das höchste Niveau seit dem Frühsommer 2019.
 
Doch Sorgen vor Abwärtsrisiken bestehen weiterhin: Jedes zweite exportierende Industrieunternehmen sieht in der Auslandsnachfrage ein Risiko für seine Geschäfte. Jedes fünfte Industrieunternehmen mit Auslandsgeschäft rechnet dementsprechend in den kommenden zwölf Monaten mit einem Rückgang und jedes zweite mit einer Stagnation seiner Ausfuhren.
 
Alle Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage finden Sie auf der DIHK-Webseite.
 
Länder/Märkte
Winterkonjunkturprognose 2021: EU-Kommission ist vorsichtig optimistisch
In ihrer Winterkonjunkturprognose 2021 zeichnet die EU-Kommission ein vorsichtig optimistisches Bild für das künftige makroökonomische Umfeld für europäische und deutsche Unternehmen. So geht sie davon aus, dass die Volkswirtschaften des Euroraums und der EU ihr Vorkrisenniveau früher wieder erreichen werden als ursprünglich noch in der Prognose vom Herbst 2020 angenommen. Dies wird vor allem auf das erwartete Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte 2021 zurückgeführt. Laut der Prognose soll die EU-Wirtschaft im Jahr 2021 um 3,7 Prozent wachsen.
 
Mehr dazu erfahren Sie hier.
 
Neue Leitlinien für Handelsabkommen zwischen der EU und UK
Unterstützung für Unternehmen 
 
Zur Unterstützung von EU-Unternehmen, die aus dem Vereinigten Königreich importieren und in das Vereinigte Königreich exportieren, hat die EU-Kommission ausführliche Leitlinien zur Präferenzbehandlung, zum Ursprung und zu den Zollverfahren im Rahmen der neuen Beziehungen zum Vereinigten Königreich erarbeitet.
 
Mehr dazu finden Sie hier.
 
Unterdessen hat die EU-Kommission vorgeschlagen, das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich (TCA) bis Ende April vorläufig anzuwenden, um eine genaue Prüfung durch das Europaparlament zu ermöglichen. Die Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich müssen dem Vorschlag zustimmen.
 
EU-UK-Abkommen TCA: vorläufige Anwendung soll verlängert werden
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich (TCA) bis Ende April, vorläufig anzuwenden, um eine genaue Prüfung durch das Europaparlament zu ermöglichen. Die Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich müssen dem Vorschlag zustimmen.
 
Deutsche Wirtschaft in China zeigt sich optimistisch
Die in China aktiven deutschen Unternehmen haben hohe Erwartungen an die Wirtschaftsentwicklung im Reich der Mitte und an dessen Investitionsabkommen mit der EU: Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Handelskammer in China (AHK) in ihrer jährlichen Geschäftsklima-Umfrage.
 
Als Schlüsselthemen des EU-China-Abkommens CAI nennen die von der AHK und von der Beratungsgesellschaft KPMG Deutschland befragten Mitgliedsunternehmen der Handelskammer einen verbesserten Marktzugang (40 Prozent) sowie die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer in China (39 Prozent). Gleichzeitig werden weitere Öffnungsschritte registriert: Am formalen Marktzugang scheitern nach eigenen Angaben 30 Prozent weniger Unternehmen als im Vorjahr.
 
Mehr Details aus der Untersuchung, die auf den Antworten von insgesamt 535 AHK-Mitgliedsunternehmen beruht, gibt es auf der Website der AHK Greater China.
 
EZ-Beratung für Unternehmen: Business Scouts for Development
Eine internationale Ansprechstruktur zur Entwicklungszusammenarbeit für Unternehmen zu bieten, die neue Märkte in den Blick nehmen und sich entwicklungspolitisch engagieren möchten, ist das Ziel der Business Scouts for Development. Die entwicklungspolitischen Expert*innen beraten Unternehmen u.a. deutschlandweit in rund 10 IHKs und in Kooperation mit dem DIHK weltweit an rund 30 AHKs in Entwicklungs- und Schwellenländern zu Kooperations- und Fördermöglichkeiten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Darüber hinaus begleiten sie bei der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Projekten.
 
Die Business Scouts sind im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig und greifen auf viele Jahre Erfahrung zurück: Das im Januar 2021 gestartete Programm, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt wird, baut auf den Erfahrungen und Synergien von fünf Vorgängerprogrammen, darunter EZ-Scouts, ExperTS und Global Business Network, auf.
 
Weitere Informationen zu den Business Scouts finden Sie auf der Website der GIZ.
 
 
Termine
Webinar Cybersecurity in der Slowakei am 4. März 2021
Auf dem slowakischen Markt besteht eine große Nachfrage nach ausländischen Cybersicherheitstechnologien – sowohl im produzierenden Gewerbe, dem Versorgungswesen, öffentlichen Behörden, aber auch zum Teil in Privathaushalten. Zusätzlich sind für alle Bereiche aufgrund der europäischen Datenschutz-Grundverordnung nach wie vor Investitionen zum Schutz personenbezogener Daten nötig. Damit sind deutsche Unternehmen unterschiedlicher Größen und innerhalb eines sehr breiten Branchenspektrums in der Slowakei gefragt.
 
Experten der AHK Slowakei und Unternehmensvertreter informieren Sie über das Potential für deutsche Produkte und stehen für Fragen zur Verfügung. Das Webinar findet auf Englisch statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, erfordert jedoch eine Registrierung.
 
4. Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum am 19. März 2021
Das Wirtschaftsforum zeigt die Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten in den deutsch-ukrainischen Wirtschaftsbeziehungen auf. Neben den Grußworten sind vier Panels zu den Themen industrielle Entwicklung und Digitalisierung, Energiewirtschaft und erneuerbare Energien, Lebensmittelverarbeitung und Landwirtschaft sowie Logistik und Infrastruktur geplant.
 
Die Veranstaltung ist kostenfrei und wird aufgrund der Corona-Pandemie online stattfinden mit Live-Übertragung aus dem Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin. Nähere Informationen zur Veranstaltung und die Anmeldung finden Sie hier.
 
1st Healthcare Summit and Trade Fair Ghana-Germany, 30. März 2021
Der 1. Healthcare Summit Ghana-Germany bringt ghanaische und deutsche Akteure aus der Gesundheitswirtschaft zusammen. Deutsche Unternehmen können sich ghanaischen Unternehmen und Vertretern öffentlicher Institutionen kostenlos im Rahmen einer virtuellen Messe und Konferenz vorstellen.
 
Die Veranstaltung wird von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana in Zusammenarbeit mit der Sonderinitiative für Ausbildung und Beschäftigung der GIZ organisiert.
 
Zu weiteren Informationen und zur Anmeldung gelangen Sie hier.
 
 
Cybersecurity-Lösungen in der Slowakei - Geschäftsanbahnungsreisefür im Juni 2021
Die Deutsch-Slowakische Handelskammer (AHK Slowakei) organisiert vom 14. bis 18. Juni 2021 in Kooperation mit econAN international, VDE und TeleTrusT für die Branche IT-Sicherheit eine Geschäftsanbahnungsreise in die Slowakei. Während einer Fachkonferenz am 15.06.2021 präsentieren die deutschen Unternehmen Produkte und Dienstleistungen „Made in Germany“ dem slowakischen Fachpublikum. An den darauffolgenden Tagen organisiert die AHK Slowakei individuelle Termine mit slowakischen Entscheidungsträgern und potenziellen Geschäftspartnern.
 
Der Teilnahmebetrag pro Unternehmen liegt je nach Firmengröße zwischen 500€ und 1.000€ netto (zzgl. Reise- und Übernachtungskosten). Bei digitaler Durchführung beträgt er zwischen 250€ und 500€.
Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie hier.
 
Markterkundung Südafrika im Juli: Zirkuläre Wasserwirtschaft im Bergbausektor
Vom 5. bis 9. Juli 2021 führt die Auslandshandelskammer für das südliche Afrika, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), eine Markterkundungsreise im Bereich Abwasserbehandlung für Minenabwasser nach Südafrika durch. Die Anmeldung ist bis zum 9. April 2021 möglich.
 
Weitere Informationen und zur Anmeldung gelangen Sie hier.
 
Publikationen
Neuer Wirtschaftsführer zu Angola erschienen
Der gemeinsam von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Angola, Germany Trade & Invest (GTAI) und Rödl & Partner herausgegebene Wirtschaftsführer „Angola – Eine Chance für deutsche Unternehmen“ beleuchtet die Wirtschaftsstruktur des Landes, zeigt Stärken und Schwächen des Standortes auf und schaut auf die wichtigsten Branchen.
 
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