Tagung in Augsburg Fassade 19: Standsicherheit im Fokus

Die Tagung, die das Institut für Bau und Immobilie der Hochschule Augsburg jährlich ausrichtet, ist für Fassadenspezialisten fester Bestandteil ihres Kalenders. Das Topthema in diesem Jahr war die standsichere Fassade – Bemessung, Befestigung, Montage.

Das Auditorium in der Handwerkskammer Schwaben war wie immer vollständig besetzt. - © Metzger

Mehr als 230 Gäste aus Wissenschaft und Lehre, Fassadenbau und -planung kamen Ende Februar nach Augsburg ins Auditorium der Handwerkskammer für Schwaben und hörten die Fachvorträge der Referenten. "Uns als Hochschule sind Weiterbildung und Wissenstransfer wichtige Anliegen. Wir pflegen sehr gerne unsere fachlichen Netzwerke und beteiligen uns an aktuellen Diskussionen", sagte Prof. Dr. Elisabeth Krön, Vizepräsidentin der Hoschschule für Weiterbildung und Wissenstransfer. Das sei für alle Seiten fruchtbar.

Turmverkleidung als Scruton-Spirale

Die Referenten beleuchteten das Tagungsthema aus verschiedenen Blickwinkeln. Holger Hinz, Teamleiter und Prokurist bei Werner Sobek in Stuttgart, erläuterte etwa die besonderen Herausforderungen bei der Planung und Realisierung des Thyssenkrupp Testturms in Rottweil. Die textile Bekleidung des 246 Meter hohen Turms überzeugt nicht nur durch die Anmutung, sie erfüllt konstruktive Anforderungen. Durch die spiralförmige Anordnung entsteht eine sog. Scruton-Wendel, ein strömungsstörendes Element, das die Beanspruchung durch Querschwingungen um zirka 40 Prozent reduziert.

Wolfgang Jehl, Produktmanager, stellvertretender Prüfstellenleiter sowie Sachverständiger am ift Rosenheim, stellte den RAL-Montageleitfaden für Fenster und Türen in seiner aktuellen Fassung vor. Er zeigte, dass das Flügelformat entscheidenden Einfluss auf die Horizontalkräfte hat, die auf die Lager einwirken.

Überlagernde Anforderungen meistern

Sachverständiger Prof. Michael Lange stellte den erstmals erschienen RAL-Montageleitfaden für Vorhangfassaden zur Planung und Ausführung der Montage für Neubau und Renovierung vor und erläuterte an zahlreichen Details insbesondere die sich überlagernden Anforderungen an Dichtigkeit, Stabilität und Montagegerechtigkeit. Den Prozess der Homogenisierung der europäischen Normenwelt erläuterte Prof. Dr. Christian Schuler, Professor für Glas- und Fassadenbau an der Hochschule München, im Vortrag über die Bemessung und Befestigung von Glaselementen – nationale Anwendung versus europäische Bemessung.

Den ausführlichen Bericht zur Tagung Fassade 19 lesen Sie in der GFF-Aprilausgabe.