Im GFF-Interview Glasermeister Horns Faible für Verbandsarbeit

Wie die Jungfrau zum Kind sei er zur Tätigkeit als LIM der GI Niedersachsen gekommen, sagt Glasermeister Uwe Horn. Uns hat er verraten, warum ihm auch nach 14 Jahren die Verbandsarbeit so wichtig ist.

Glasermeister Uwe Horn macht es Spaß, schwierige technische Sachverhalte so aufzubereiten, dass sie von allen verstanden werden. - © Friedrichs

Der Glasbautechniker und ö.b.u.v. Sachverständige der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade verweist auf den hohen Stellenwert, den die Mitgliedschaft in der Glaser-Innung und das ehrenamtliche Engagement im Verband für ihn schon immer gehabt hätten.

Übersetzer von schwierigen Sachverhalten

Gerade Obermeister der Innung in Braunschweig geworden, sei er, Horn, vor zirka 14 Jahren vom damaligen LIM gefragt worden, ob er nicht dessen Amt übernehmen wolle. Er überlegte nicht lange und willigte ein. Später mischte Horn auf Bundesebene mit und wurde stellvertretender Bundesinnungsmeister, ehe sich die Niedersachsen Ende 2013 aus dem BIV zurückzogen. Die Verbandsarbeit sei für ihn eine sehr sinnvolle Arbeit, betont Horn. Er verstehe sich als eine Art Übersetzer – es sei ihm wichtig, schwierige, technische Dinge so darzustellen, dass sie von jedem Mitgliedsbetrieb verstanden werden. "Wir müssen zusammenhalten, gemeinsam können wir mehr erreichen", sagt der Glasermeister, der sich nicht zuletzt durch die vielen positiven Rückmeldungen aus seinem Branchenumfeld gestärkt fühlt.

Global Player greifen Nachwuchs ab

Die Geschäfte der im Jahr 1987 gegründeten Glaserei Horn laufen gut, bis heute ist der ehemalige Zwei-Mann-Betrieb auf zwölf Mitarbeiter und drei Auszubildende angewachsen. Kernkompetenzen sind Neu- und Reparaturverglasungen sowie Bauelemente, ein Wachstumsfeld ist der Innenausbau, dazu zählen Duschen und Glasrückwände. Zirka zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet Horn mit Privatkunden, das restliche Drittel entfällt auf kommunale Auftraggeber. Am Herzen liegt Horn vor allem die Berufsbildung. "Im vergangenen Jahr haben die 120 Innungsbetriebe in Niedersachsen insgesamt nur 14 Auszubildende eingestellt", sagt der Glasermeister. In seiner Region erschwerten Global Player wie Volkswagen und der Stahlhersteller Salzgitter die Suche nach potenziellen Nachwuchskräften. Deshalb bemüht Horn sein Netzwerk und hält Augen und Ohren stets offen. Die Präsentation auf regionalen Ausbildungsmessen ist für ihn Pflicht. 2018 hat er u.a. einen Geflüchteten aus Syrien eingestellt. Weil dessen Onkel in seiner Heimat eine Glaserei betreibt, verfügt der junge Mann bereits über fachliches Know-how.