Umschlagplatz für Ozeanien und Asien Eine halbe R+T mit glänzenden Aussichten

Die R+T Asia wird weiter wachsen und ist die Leitmesse für Märkte in Asien sowie Ozeanien, ist beim Rundgang über die Stände beispielsweise von Vertilux aus den Vereinigten Staaten zu hören. Für das türkische Familienunternehmen Kirayteks mit einem Exportanteil von fast 80 Prozent ist die Show damit schlicht der Place to be.

Bild Emir (li.) und Onur Kirayoglu sind mit ihrem Unternehmen Kirayteks für technische Textilien Aussteller auf der R+T Asia 2019.
Bild Emir (li.) und Onur Kirayoglu sind mit ihrem Unternehmen Kirayteks für technische Textilien Aussteller auf der R+T Asia 2019. - © Kober

Schnell wird bei der Präsentation des vollständig integrierten Unternehmens vor den Teilnehmern der von der Messe organisierten internationalen Pressedelegation klar: Das Geschäft des türkischen Spezialisten für technische Textilien ist eine Familienangelegenheit, um die sich die Brüder Emir und Onur Kirayoglu im engen Schulterschluss kümmern. 300 Personen arbeiten für Kirayteks, das seit 45 Jahren in der Hand der Eigentümerfamilie ist. Dabei sieht die Strategie ein hohes Maß an Wertschöpfung im eigenen Haus vor, was den Lieferanten zudem in die Lage versetzt, unabhängig zu agieren und kurzfristig auf Kundenwünsche zu reagieren.

Vertilux, das mit ebenfalls 300 Personen von den USA aus einen Umsatz von 75 Millionen Euro darstellt, kommt mit einem dezidierten ökologischen Approach auf die Messe, sei es beim Einsatz von sog. Bioplastik für die Polymerproduktion oder mit der neu aufgelegten Produktlinie für Stoffe aus weggeworfenen PET-Flaschen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Verbreitung der Lösungen für die Home Automation, nach bescheidenen fünf Prozent vor fünf Jahren sei der Motorisierungsanteil nunmehr immerhin auf 18 Prozent geklettert – Tendenz weiterhin stark steigend. Schon heute sehen die Verantwortlichen der Familie Garcia die R+T Asia als wichtigste Veranstaltung der Branche für die Märkte in Asien und Ozeanien, deren Bedeutung in den nächsten Jahren noch zunehmen werde.

Goodbye, SNIEC

Natürlich lässt sich das auch an der Frequentierung der Stände und Gänge ablesen, und hier sahen sich einige Branchenbeobachter getäuscht, die ein Absinken der Besucherzahlen vorausgesagt hatten, weil dieses Mal die seit jeher parallel stattfindende Fußbodenmesse Domotex aus Platzgründen nicht mehr mit am Start war; tatsächlich hatte das Veranstaltungsdoppel zuletzt die Kapazitäten am SNIEC gesprengt, was dazu führen dürfte, dass dies die letzte Auflage der R+T Asia am Shanghai New International Expo Center war. Denn dass die Domotex, deren Veranstalter Deutsche Messe AG zugleich Miteigentümer des SNIEC ist, noch einmal der Sonnenschutzmesse mit Stuttgarter Wurzeln weichen wird, ist nicht wahrscheinlich.

Eher schon könnte es zu einem recht kurzfristigen Umzug der R+T Asia innerhalb der Glitzermetropole kommen, wie sicht+sonnenschutz-Online vor Ort bei den Verantwortlichen von Messe Stuttgart und VNU Exhibitions zwischen den Zeilen heraushörte. Allein, dass auch ohne Domotex die Gänge zur Eröffnung so voll waren, dass auf der im Verhältnis zur R+T in Stuttgart etwa halb so großen Ausstellungsfläche kaum mehr ein Durchkommen war, zeigt, dass eine langfristige Lösung angesichts der großartigen Wachstumsperspektiven für die Leistungsschau hermuss.

sicht+sonnenschutz verbrachte eine Woche am SNIEC, aber auch in Meetings u.a. mit Drees & Sommer und Dooya und wird in der Aprilausgabe auf vielen Seiten seine Eindrücke von einem pulsierenden Markt transportieren.