BIV: Plädoyer für Abschaffung der Steuerklasse V

Die Forderung des FDP-Bundesvorstands, die Steuerklasse V abzuschaffen, erfährt volle Unterstützung durch die Gebäudereiniger. Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich äußert sich dazu und erklärt, warum die "Klischee-­Steuerklasse" nicht mehr zeitgemäß ist.

Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich
Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich. - © BIV

Auf dem 70. Ordentlichen Parteitag fordert der FDP-Bundesvorstand in seinem Antrag „Freiheit durch Emanzipation“ die Abschaffung der Steuerklasse V. Dieser Antrag ist nach Angaben des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks nicht nur steuerpolitisch, sondern vor allem auch gesellschaftspolitisch überfällig und erfährt daher volle Unterstützung durch die Gebäude­reiniger.

„Ein Steuersystem sollte einfach und geschlechtergerecht sein“, sagt Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich. „Deutschlands Steuersystem ist beides nicht. Wir sind zum einen meilenweit von einer Steuererklärung entfernt, die auf einen Bierdeckel oder zumindest auf ein Blatt Papier passt. Hier wünschen wir uns als Unternehmen ein massives Lichten des Steuerdschungels. Auf der anderen Seite fordern wir Geschlechtergerechtigkeit im Steuersystem − und zwar durch die Abschaffung der Steuerklasse V (in Kombination mit Steuerklasse III).“

Steuerklasse V war und ist laut Dietrich bis heute die „Klischee-­Steuerklasse, der in aller Regel nach wie vor die weniger verdienende Ehefrau unterliegt“. Eine solche Steuerregelung sei unzeitgemäß, demotivierend und eine Diskriminierung per Lohnzettel. Diese Steuerklasse führe nicht nur zu überdurchschnittlich hohen Abzügen vom monatlichen Bruttolohn, sondern zu ebenso hohen Einbußen bei Lohnersatzleistungen wie Elterngeld, Krankengeld oder Arbeitslosengeld I, womit diese Klasse das genaue Gegenteil von Wertschätzung und Motivation sei. /aro