Fraunhofer IMS und VDE-Konsortium KI-Plattform für Gesundheit, Pflege und soziale Teilhabe

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Deutschland hinkt den führenden Nationen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) hinterher. Der Technologieverband VDE entwickelt daher im Rahmen eines Wettbewerbs mit namenhaften Partnern eine KI-Plattform für Gesundheit, Pflege und soziale Teilhabe. Diese soll ein Ökosystem für die Gesundheitswirtschaft schaffen.

KI
VDE und das Frauenhofer IMS entwickeln mit namenhaften Partnern eine KI-Plattform. – © Jakub Jirsák (stock.adobe.com)

Die KI-Plattform beruht auf offenen Standards und soll einen rechtssicheren sowie hochverfügbaren Kompetenz- und Datenpool enthalten. Zudem umfasstdas Projekt einen KI-Anwendungsleitfaden, der rechtliche, regulatorische und ethische Aspekte beinhaltet. Die Entwicklung der KI-Plattform „CareFul KI“ ist Teil des KI-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Der VDE ist unter den letzten 35 von 130 Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft. Bis September soll nun eine detaillierte Roadmap zur Umsetzung der Konzeptidee ausgearbeitet werden. Die aussichtsreichsten Vorschläge werden prämiert und realisiert.

CareFul KI soll KMU zugutekommen

„Mit der KI-Plattform verfolgen wir zwei Ziele. Es sollen anonymisierte, pseudonymisierte oder personalisierte Medizin-, Gesundheits-, Pflege-, verhaltensbezogene und soziale Daten indie KI-Datenplattform integriert und für innovative Produkte und Services verwendet werden. Hierzu zählen Daten aus dem intelligenten Umfeld oder mobile Gesundheitsdaten. Des Weiteren wollen wir insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) aus dem Gesundheits- und Pflegebereichdie Integration von KI-Lösungen in ihre Sensorsysteme erleichtern und ihnen damit neue Geschäftsmodelle ermöglichen«, sagt Prof. Dr. Karsten Seidl, Abteilungsleiter Mikro- und Nanosysteme am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg.

Die Ziele werden während der Wettbewerbsphase in einem gemeinsamen fachöffentlichen Diskurs entwickelt. Dabei sollen Realisierungs- und Anwendungspartner für den initialen Aufbau eines entsprechenden Ökosystems eingebunden werden. Zusammen mit den Partnern wird anschließend ein Antrag für ein dreijähriges BMWi-gefördertes Plattformprojekt formuliert.

Raus aus den Forschungslaboren und ab aufdie Straße

„Mit unserem KI-Innovationswettbewerb haben wir offenbar einen Nerv in der Wirtschaft und der Wissenschaft getroffen. Die enorme Resonanz zeigt: Wir haben in Deutschlanddas Potenzial und den Willen KI schnell und breit indie Anwendung zu bringen. Unser Ziel ist es, große, durchsetzungsstarke Leuchtturmprojekte in zentralen Bereichen unserer Volkswirtschaft zu realisieren. So tragen wir dazu bei, KI rasch aus den Forschungslaboren aufdie Straße zu bekommen“, betont Bundesminister Peter Altmaier .

Dem CareFul-KI-Konsortium gehören unter der Führung des VDEdie Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., das AAL Netzwerk Saar e.V. unddie C&S Computer und Software GmbH an. Beteiligt sind darüber hinausdie Apollon Hochschule Bremen,die Charité Berlin, die Hochschule Kaiserslautern sowiedie User Interface Design GmbH aus Ludwigsburg.

Am 20. Mai 2019 wirddas Projekt im Rahmen eines Werkstattgesprächs in
Berlin diskutiert und weiter ausgearbeitet. Ende Juni ist in Berlin eine Konferenz zur Präsentation und Auswahl der besten Realisierungsskizzen geplant.