Vorteile mit Gefühl im Herzen platzieren Passivhaus – wie sag ich's meinem Kunden?

"Besser Bauen" hatten sich die Veranstalter der Passivhaustagung 2019 in Heidelberg auf die Fahnen und Flyer geschrieben – aber was bedeutet das eigentlich? GFF-Online hat auf der Veranstaltung bei Teilnehmern nachgefragt und liefert Antworten.

Auf der Exkursion nahmen Besucher der Passivhaustagung das Passivhausquartier Bahnstadt in Heidelberg unter die Lupe. - © PHI

Für die einen bedeutet besseresBauen, mit gedämmten Gebäuden und effizienter Technik Energie zu sparen. Für die anderen dient das nur als Mittel zum Zweck, die Umwelt zu schonen, weniger CO2 auszustoßen und damit den Klimawandel zu beeinflussen. Als Schlüsselelement, um die Energiewende und die Abkehr von der bisherigen Energiewirtschaft in die Tat umzusetzen, nennt Prof. Wolfgang Feist das Passivhaus: "Wir haben die Welt versaut mit unserem hohen CO2-Ausstoß und müssen jetzt in 30 Jahren runter von fossilen Energieträgern." Deshalb sollten Bauherren laut dem Gründer des Passivhaus Instituts (PHI) bei ihrer Immobilie auf Dämmung, Lüftung und Fenster achten. Gerade in der Gebäudesanierung liege beim Einbau dieser Passivhauskomponenten ein großes Potenzial für die Energieeinsparung, um den Primärenergieverbrauch zu reduzieren.

Wohnqualität in den Fokus rücken

Hohe Wohnqualität zu einem bezahlbaren Preis formuliert Fensterentwickler Franz Freundorfer als Ziel seines Handwerker-Netzwerks Smartwin. "Wir gehen direkt zum Kunden und berechnen ihm mit unserer eigenen Software genau, wie viel Energie und wie viel Geld er mit seinem Passivhaus oder mit Komponenten einspart", erläutert der Fachmann. Danach zeigen die Smartwin-Mitglieder dem Interessenten grafisch, wann sich seine Investition rechnet und wie viel Geld er danach verdient. Konstant frische Luft, behagliche Wärme im Winter, kühle Innenräume im Sommer und niedrigere Stromrechnungen: Diese Aspekte beschreiben den konkreten Nutzen für den Endkunden.

Wie Unternehmer und Passivhausexperten diese Botschaft zu den Menschen transportieren, beschrieb Bauingenieur und GFF-Praxistage-Moderator Ronny Meyer in seinem Vortrag "Wie erreicht das Passivhaus die Herzen?". Aus seiner Sicht geht es darum, eine Geschichte zu erzählen, mit der sich die Menschen identifizieren, statt einfach Fakten herunterzubeten. Als Beispiel für ein gelungenes Storytelling nennt er den Film Titanic: "Trotz des tragischen Ausgangs ist das ein super Imagefilm für Kreuzfahrten – das muss man bei dem Ende erst mal hinbekommen."

Wie Sie Kunden mit Passivhausfenstern und anderen Komponenten erreichen, welche Erfahrungen der Bürgermeister von Heidelberg mit energieeffizientem Bauen gesammelt hat und welchen Status das Passivhaus international erreicht hat, lesen Sie in der gedruckten GFF-Ausgabe 6/2019.