Skype-Interview mit GFF BW Sieber: "Asbest hat für uns gerade höchste Priorität."

Bei dieser Ausgabe des GFF-Skypegesprächs saß Glasermeister Jürgen Sieber für uns vor der Webcam und sprach über Themen, die für die Branche wichtig sind. Es geht um Asbest und die mögliche Beitragserhöhung beim Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks (BIV).

Jürgen Sieber im GFF-Skypegespräch
LIM Jürgen Sieber beim Skype-Interview mit Redakteurin Andrea Mateja - © Kober

Als GFF im Skypegespräch mit dem baden-württembergischen Landesinnungsmeister Jürgen Sieber die Frage stellte, was für die Branche gegenwärtig wichtig ist, hatte dieser prompt eine Antwort parat: "Asbest. Das Thema hat für uns gerade höchste Priorität." Der Faserstoff ist auch heute noch in so manchem Fensterkitt, in Fliesen- oder Tapetenkleber, im Estrich oder in Bitumenabdichtungen vorhanden – erst in den 1990er-Jahren kam es zum Verbot.

Gegenwärtig gibt es nur im Fensterkitt und damit bei dementsprechenden Reparaturverglasungen eine geregelte Methode zum Umgang mit Asbest. Sieber lobte das Verfahren, das Glasermeister Hermann Fimpeler, stellvertretender Bundesinnungsmeister des Bundesinnungsverbands des Glaserhandwerks (BIV), entwickelt hat und das auch die Berufsgenossenschaft freigegeben hat. Der GFF BW hat sich nun vorgenommen, den nächsten Schritt zu gehen und ein Äquivalent für den Fenstertausch hinzukriegen. Der Verband will ein Verfahren entwickeln, um Fensterrahmen aus der Wand zu lösen, ohne dass sich Asbestfasern aus Fliesen- oder Tapetenkleber lösten.

BIV-Beitragserhöhung zur Diskussion gestellt

Ein weiteres Thema im GFF -Skypegespräch war der Vorschlag des BIV, die Mitgliederbeiträge zu erhöhen. Dies sorgte bei den Delegierten des GFF BW für Unmut. "Bevor man nach mehr Geld ruft, ist es aus unserer Sicht erst einmal nötig, interne Reformen und Einsparungen vorzunehmen – und die Zahlen offenzulegen", sagte Sieber. Der GFF BW habe es vor einiger Zeit selbst geschafft, eine Beitragserhöhung durch Umstrukturierungen zu umgehen. "Wir fragen jetzt bei unseren Innungen nach, wie sie zur Beitragserhöhung stehen und welchen Nutzen sie im BIV überhaupt sehen, und entscheiden dann gemeinsam mit ihnen, wie es weitergeht", erklärte der LIM.

Was LIM Sieber noch zu sagen hatte, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der GFF. Wir stellen in unserer großen Sommerausgabe Juli/August zudem vor, wie sich der Fachverband in Karlsruhe zum Thema Asbest positioniert.