Fleischwarenindustrie: angespannte Marktsituation

Die Marktbedingungen bleiben für die Unternehmen der deutschen Fleischwarenindustrie bedrohlich. Wie der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF), Bonn, im Vorfeld seiner diesjährigen Mitgliederversammlung bekannt gab, stiegen die Preise für Schweinefleisch nach einer über Monate stabilen Marktsituation ab Mitte März innerhalb von kurzer Zeit um rund 30 Prozent, für Verarbeitungsteilstücke sogar deutlich darüber.

Hintergrund ist auch der Abbau der Schweinebestände in China, dem weltweit größten Produzenten von Schweinefleisch und der damit verbundenen deutlich gestiegenen Nachfrage Chinas auf dem Weltmarkt. Gleichzeitig gehen die Schlachtungen in nahezu allen europäischen Ländern zurück, sodass mit einer Entspannung der Marktlage zunächst nicht zu rechnen ist. Eine ähnliche Situation hatte bereits vor zwei Jahren in der von mittelständischen Familienunternehmen geprägten Branche zu Insolvenzen und Übernahmen geführt.

In Deutschland haben die privaten Haushalte auch im Jahr 2018 wieder weniger Fleisch und Fleischwaren nachgefragt als im Jahr zuvor. Dieser Trend hat sich nach Informationen der AMI auch im ersten Quartal des laufenden Jahres fortgesetzt. So sank die Nachfrage von Januar bis März 2019 von Fleisch und Fleischwaren um insgesamt 4,2 Prozent. Während der Rückgang bei Rind (- 4,9 Prozent) und Schwein (- 4 Prozent) besonders deutlich ausfiel, ging die Nachfrage bei Fleischerzeugnissen um 2,6 Prozent zurück. Allerdings ist bei diesen Zahlen zu beachten, dass dem Rückgang der privaten Nachfrage eine deutliche Steigerung des Außer-Haus-Verzehrs durch die hohe Beschäftigtenquote und die gestiegene Zahl der Ganztagschulen gegenübersteht, welcher die Rückgänge im privaten Bereich zumindest teilweise ausgleicht.

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