Piepenbrock zeichnet Münchner Alzheimer-­Forscher aus

Der Münchner Biochemiker und Alzheimer-Forscher Christian Haass erhält den diesjährigen, mit 60.000 Euro dotierten „Hartwig-Piepenbrock-DZNE-Preis“.

Christian Haass wird mit dem Hartwig-Piepenbrock-DZNE-Preis ausgezeichnet. - © LMU

Die Auszeichnung wird gemeinsam von der Piepenbrock Unternehmensgruppe und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) verliehen. Haass ist Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Sprecher des Münchener Standorts des DZNE. Der Preis wird am 30. September 2019 in Bonn überreicht – im Nachgang des „Welt-Alzheimertages“, der am 21. September begangen wird.

Seit 2011 zeichnet der „Hartwig-Piepenbrock-DZNE-Preis“ alle zwei Jahre herausragende Forschung über neurodegenerative Erkrankungen aus. Merkmale dieser Erkrankungen – darunter Alzheimer, Parkinson und ALS – sind Beeinträchtigungen der Nervenfunktion bis hin zum Verlust von Nervenzellen. Mögliche Folgen sind Demenz und Bewegungsstörungen. Der Preis wird von der Piepenbrock Unternehmensgruppe gestiftet und im Andenken an deren ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter vergeben. Hartwig Piepenbrock verstarb 2013 an den Folgen einer Demenzerkrankung. Er hatte sich über viele Jahre für Kunst, Wissenschaft und die Gesellschaft engagiert. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch ein internationales Komitee unter Koordination des DZNE. In diesem Jahr wird der Preis zum fünften Mal verliehen.

„Mit diesem Preis wollen wir einerseits herausragende Forscherpersönlichkeiten ehren und anderseits helfen, Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen aus der Tabuzone in die öffentliche Diskussion zu holen“, sagt Olaf Piepenbrock, Geschäftsführender Gesellschafter der Piepenbrock Unternehmensgruppe. „Viele Patienten mit Alzheimer scheuen sich davor, über ihre Erkrankung zu sprechen, denn sie haben Sorge vor gesellschaftlicher Ausgrenzung. Wir möchten sowohl für mehr Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Alzheimer als auch für bessere Therapien sorgen. Auch die Bedürfnisse der Angehörigen sollten stärker thematisiert werden. Denn meist schultern sie zu einem erheblichen Teil die tägliche Pflege und Versorgung.“

„Christian Haass zählt weltweit zu den führenden Experten für die molekularen Mechanismen der Alzheimer-Erkrankung“, sagt Professor Pierluigi Nicotera, Vorstandsvorsitzender des DZNE. „Ihm verdanken wir wegweisende Erkenntnisse über Eiweißstoffe und Immunreaktionen, die an Alzheimer beteiligt sind. Damit hat Christian Haass die Grundlagen für neue Ansätze in der Therapie und Diagnose geschaffen. Er hat die Alzheimer-Forschung in den vergangenen 30 Jahren maßgeblich geprägt und tut dies bis heute.“