Schnittstellenbeschreibung für Leistungsbilder der Medizin- und Labortechnik Zuständigkeiten klar regeln

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Medizintechnik

Eine Arbeitsgruppe aus spezialisierten TGA-Büros hat eine Musterschnittstellenbeschreibung erarbeitet, die Zuständigkeiten für sämtliche Leistungsbilder aus dem Fachgebiet Medizin- und Labortechnik sinnvoll und klar verteilt. So muss man das Rad nicht immer wieder neu erfinden.

Eine Arbeitsgruppe aus spezialisierten TGA-Büros hat eine Musterschnittstellenbeschreibung erarbeitet, die Zuständigkeiten für Leistungsbilder aus dem Fachgebiet Medizin- und Labortechnik verteilt. – © romaset (stock.adobe.com)

Medizin-und Labortechnik zu planenund zu überwachen, wird zunehmend komplexer. Anlagen, Einrichtungenund Ausstattungen in diesen sensiblen Bereichen werden weitestgehend von darauf spezialisierten Fachbüros geplantund überwacht. Sie arbeiten dabei Hand in Hand mit Architekten, TGA, Elektrotechnik, IT, Bauherren etc.  Bei jedem Projekt von Neuem zu diskutierenund festzulegen, wer was macht, ist anstrengend, ineffizientund führt auch oft nicht zur gewünschten Ergebnisqualität. 

Um hier geeignete Abhilfe zu schaffen, entwickelte der Arbeitskreis Medizin-und Labortechnik eine Musterleistungsabgrenzung. Diese basiert auf den Regelungen der HOAI sowie Erfahrungswerten und Leistungsportfolien der Medizintechnikhersteller. Der Schnittstellenkatalog spannt einen weiten Bogen über die Objekt-und Fachplaner hinausund kann damit auch Nutzernsowie Industriepartnern der Medizintechnik als Richtschnur dienen. Er sorgt für eindeutige Verantwortungszuweisungenund Leistungsabgrenzungenund zeigt, welche Medizintechnik-Planungsumfänge erforderlich werden. Damit gewährleistet der Schnittstellenkatalogeine optimale Bearbeitungsqualität für Projekteund v.a.: realistische Kostenprognosen. Durcheine klare Abgrenzung der unterschiedlichen Leistungsbilder ermöglicht er auch bei Planänderungen, Verzögerungenund anderen Anforderungen an die Planung inhaltlichund honorartechnisch angemessene Reaktionen. Durch die Vermeidung von Abstimmungslücken reduziert der Katalog Mehrkostenund Verzögerungen. Insbesondere im Hinblick aufeine digitale Planungswelt werden solche eindeutigen Leistungsgrenzen essenziell sein. Den Schnittstellenkatalog finden Sie zum kostenlosen Download in der Rubrik Medizintechnik.

Gebündelte Kompetenz

Im Arbeitskreis Medizin-und Labortechnik arbeiten folgende Planungsbüros mit:

  • Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH
  • mtp Planungsgesellschaft für Medizintechnik mbH
  • pkt Planungsgruppe Krankenhaustechnik GmbH
  • SANA-Medizintechnisches Servicezentrum GmbH
  • TEAMPLAN-Gesellschaft für Planungund Organisation mbH

Grund für die unklaren Zuständigkeiten isteine Änderung der HOAI

In der HOAI-Fassung von 1996 war die Medizin-und Labortechnik noch als eigenständiger Anwendungsbereich erfasst. Später sind die Anwendungsbereiche in Anlagengruppen umbenanntund inhaltlich verändert worden. In der HOAI 2013 ist die Medizin-und Labortechnik keine eigene Anlagengruppe mehr, sondern in Anlagengruppe 7 (nutzungsspezifische Anlagenund verfahrensspezifische Anlagen) übergreifend geregelt. Problematisch ist, dass die Planungsanforderungenund -inhalte der Anlagen, die in der Anlagengruppe 7 zusammengefasst sind, zum Teil sehr weitreichend mit den Gewerken weiterer TGA-Planerund des Architekten verbunden sind. Daraus entstehen bei den Planungsbeteiligtenund den Bauherren regelmäßig aufwändige Abstimmungsprozesse über die Definition von Planungs-und Leistungsgrenzen. Eine Bewertung der Einzelleistungenund der damit verbundenen Entstehungskosten findet oft nur ungenauund auch erst in späteren Leistungsphasen statt.