Miele stellt sich neu auf

Miele (Gütersloh) will sich neu aufstellen, um die Marktposition weiter auszubauen und die Wirtschaftlichkeit zu sichern. Vorgesehen sind Einsparungen in Höhe von rund 190 Millionen Euro jährlich. Rund 1.000 Stellen, 240 davon in Deutschland, sollen gestrichen werden.

Im Zuge der größten Wachstums- und Innovationsoffensive der Unternehmensgeschichte will der Hersteller von Elektrogeräten für Haushalt und Gewerbe sein operatives Geschäft in acht umfassend verantwortliche Geschäftsbereiche bündeln. Außerdem soll der Vertrieb schlagkräftiger aufgestellt und massiv in digitales Marketing sowie neue Geschäftsfelder investiert werden.  

Die Neuausrichtung im Rahmen des Effizienz- und Transformationsprogramms Design2Excellence (D2E) hat auch personelle Auswirkungen : Bis Ende 2021 sollen rund 1.070 Stellen weltweit entfallen, davon etwa 240 in Deutschland – vor allem in der Hauptverwaltung in Gütersloh sowie im Vertrieb. Unter anderem sollen Parallelstrukturen reduziert und länderübergreifende Synergien gefördert werden. Im Gegenzug ist vorgesehen, rund 470 neue Stellen zu schaffen, zum Beispiel im Bereich der Digitalkompetenz.

Neben Design2Excellence gibt es auch das Programm Wäschepflege 2025, in dessen Rahmen sich das Gütersloher Waschmaschinenwerk (Werk GTG) auf das Zusammenspiel mit dem neuen Werk im polnischen Ksawerów vorbereitet. Im Werk GTG sollen bis 2025 rund 650 Arbeitsplätze abgebaut werden.  

Rund 4,16 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 20.200 Beschäftigte, 11.050 davon in Deutschland, hat Miele für das Geschäftsjahr 2018/19 gemeldet. Auf die vergangenen fünf Jahre bezogen entspricht dies nach Unternehmensangaben einem Umsatzzuwachs von mehr als 30 Prozent und einem Plus von gut 17 Prozent bei den Beschäftigten. Auch nach dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stehen die Zeichen auf Wachstum. Gleichzeitig ist laut Miele jedoch auch tiefgreifenden Veränderungen des Marktes und der Kundengewohnheiten Rechnung zu tragen. Handlungsbedarf sei zum Beispiel durch die rasant gewachsene Bedeutung der digitalen Kanäle und mobilen Devices sowie die immer preisaggressiveren Marktauftritte asiatischer Konzerne gegeben.

 „Die Umsetzung der geplanten Veränderungen wird ein Kraftakt, der nur mit der Unterstützung und dem Vertrauen der Belegschaft gelingt“, sagen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann. Aber die Anstrengungen würden sich lohnen, „denn damit leisten wir alle zusammen einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Sicherung von Miele als das gesunde, starke und unabhängige Familienunternehmen, das es heute ist“. Markus Miele und Reinhard Zinkann führen die Unternehmensgruppe gleichberechtigt mit den drei familienunabhängigen Geschäftsführern Olaf Bartsch (Finanzen/Hauptverwaltung), Dr. Stefan Breit (Technik) und Dr. Axel Kniehl (Marketing/Vertrieb). / HH