Räucherverfahren stärkt die Umweltziele der EU

Ende letzten Jahres hat das Europäische Parlament beim Umweltschutz Fahrt aufgenommen. Knapp zwei Wochen nachdem die Abgeordneten den Klimanotstand ausgerufen hatten, wurde der sogenannte Green New Deal präsentiert. Dieser Grüne Deal ist ein umfassendes Maßnahmenprogramm, um die Lebensbedingungen in Europa nachhaltig zu verbessern. Im Vordergrund steht dabei der Klimaschutz. Bis 2050 will Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Das CleanSmoke-Räucherverfahren kann dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen.

Räucherverfahren stärkt die Umweltziele der EU
Beim Räuchern mit CleanSmoke wird aus Rauchkondensat mittels Druckluft ein frischer, stabiler Rauch für die Räucherkammer erzeugt. - © Red Arrow

Beim Räuchern mit CleanSmoke wird aus Rauchkondensat mittels Druckluft ein frischer, stabiler Rauch für die Räucherkammer erzeugt. Damit können Lebensmittel mit geringer Schadstoffbelastung sowie klima- und ressourcenschonend – also nachhaltig – geräuchert werden. Verbraucher und interessierte Öffentlichkeit über die Potenziale dieser Technologie aufzuklären, hat sich die CleanSmoke Coalition (CSC), eine gemeinsame Initiative von Herstellern von Primärrauchprodukten, Lebensmittelproduzenten und Handel, zum Ziel gesetzt.

Bessere Ökobilanz

Die Pläne des Green New Deal sind für die Lebensmittelproduktion allerdings nicht neu: Bereits seit Jahren fordert die EU vom produzierenden Gewerbe nur noch Verarbeitungstechnologien anzuwenden, die der Umwelt den bestmöglichen Schutz bieten. Beim konventionellen Räuchern ist das nicht der Fall. Friktions- und Glimmräuchern schneiden im Vergleich zu CleanSmoke deutlich schlechter ab, wie die Ökobilanz des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) beweist.

Mit der CleanSmoke-Technologie lassen sich, bezogen auf den deutschen Markt an Räucherwaren, rund 50 Prozent Energie und – ausgehend vom aktuellen Energiemix – etwa 30 Prozent der Klimagasemissionen einsparen. Doch zurzeit wird CleanSmoke gerade mal bei jedem zehnten geräucherten Lebensmittel angewendet, was eine Reduktion des Energieverbrauchs um 7,2 und der Treibhausgase um acht Prozent erlaubt. Allein in Deutschland beträgt damit das Einsparpotenzial etwa 600 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie. Ungefähr neun Millionen Menschen könnten sich damit ihr Essen in Mikrowellengeräten kochen.

Pro Jahr 72.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen

Würden alle Räucherwaren in Deutschland mit CleanSmoke geräuchert, läge der Energieverbrauch bei etwa einer Milliarde kWh. Davon entfielen 97,6 Prozent auf den Räucherprozess und 2,4 Prozent auf die Rohstoffproduktion. Das macht rund 228.000 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen, davon 2,5 Prozent für die Rohstoffproduktion. Beim konventionellen Räuchern wären Energieeinsatz und Klimawirkung wesentlich höher. Etwa 1,6 Milliarden kWh Energie würden hierbei verbraucht, davon 18,2 Prozent für die Bereitstellung der Rohstoffe. Und es entständen 300.000 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen, davon fast 90 Prozent beim Räuchern.

Welchen Vorteil hätte CleanSmoke damit für das Klima? Rund 72.000 Tonnen CO2-Äquivalente blieben der Atmosphäre pro Jahr erspart. Das ist so viel, wie bei der Herstellung von etwa 14.000 Auto entsteht. Oder wenn 100 Menschen 72 Mal mit dem Flugzeug um die Erde fliegen.

Mit CleanSmoke ließe sich aber noch wesentlich mehr erreichen: Jedes Jahr könnten der Wasserverbrauch beim Räuchern um etwa 90 Prozent reduziert und etwa 2.600 Tonnen Reinigungsmittel eingespart werden. Zudem würden keine Emissionen wie Stickstoffoxide (NOx) und Kohlenmonoxid (CO) freigesetzt und rund 3.400 Tonnen weniger Holz verbraucht. Und das allein in Deutschland. Auf CleanSmoke zu setzen, ist also ein echter Green New Deal.

www.clean-smoke-coalition.eu

www.cleansmoke.eu