Lünendonk-Liste 2020: Das sind die Top-25-Unternehmen

Die aktuelle Lünendonk-Liste „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ liegt vor. Das Ranking weist die 25 umsatzstärksten Anbieter für infrastrukturelles und technisches Gebäudemanagement im Jahr 2019 aus.

Die 25 Facility-Service-Anbieter auf der Lünendonk-Liste 2020 haben im vergangenen Jahr 13,4 Milliarden Euro Umsatz erzielt – 5,9 Prozent mehr als im Jahr 2018. - © www.stock.adobe.com/jaruek

Die 25 führenden Facility-Service-Unternehmen in Deutschland sind laut Lünendonk-Studie 2020 im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 2016 nicht mehr. Aufgrund zahlreicher Unternehmenskäufe und -verkäufe sei das zurückliegende Geschäftsjahr zudem von vielen Sondereffekten geprägt gewesen.

Im Mittel steigerten die 25 Unternehmen ihren Umsatz in Deutschland im Jahr 2019 um 5,9 Prozent – ein Zuwachs um 1,8 Prozentpunkte. Die Branchenentwicklung wurde wesentlich beeinflusst vom strukturellen Personalmangel im Markt, der steigenden Bedeutung von Umweltschutz im Immobilienbetrieb und der Digitalisierung.

Der kumulierte Inlandsumsatz der 25 Listen-Unternehmen stieg von 12,8 auf 13,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Marktanteil von rund 24 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte). Mindestens 200 Millionen Euro sind dabei auf die Integration von vorher nicht in der Liste berücksichtigten Unternehmen zurückzuführen. 13 Unternehmen überschreiten einen Jahresumsatz von 500 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es elf Dienstleister. Die 25 umsatzstärksten Dienstleister beschäftigten im Jahr 2019 mehr als 270.000 Mitarbeiter.

Konzentration an der Marktspitze

„Die Marktkonsolidierung hat nach einer zwischenzeitlichen Verlangsamung wieder an Fahrt gewonnen. Gleichzeitig wird die Marktspitze internationaler: Erstmals liegt der Hauptsitz von sechs der zehn führenden Unternehmen in Deutschland im Ausland“", sagt Thomas Ball, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder (Mindelheim). Das Wachstum der führenden Unternehmen gehe zulasten der zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Insolvenzen der Deutschen R+S und von Clemens Kleine im vergangenen Jahr seien ein Hinweis darauf, dass die Transformation des Marktes hin zu Multidienstleistungen und Digitalisierung belastbare Geschäftsmodelle und eine klare Strategie erfordere.

Aufgrund des COVID-19-Einflusses konnten die Teilnehmer der Marktanalyse keine belastbaren Prognosen zum aktuellen Geschäftsjahr vorlegen.

Das Ranking ist Teil der 17. Lünendonk-Studie zum deutschen Facility-Service-Markt. Einbezogen wurden 66 Unternehmen. Die umfassende Studie (kostenpflichtig) erscheint im Juli 2020 und enthält Langzeit- und Segmentauswertungen.

Das Ranking im Überblick

In das Ranking aufgenommen werden Unternehmen, die mindestens 50 Prozent des Umsatzes mit Facility Services erwirtschaften, deren Umsätze mindestens zu 66 Prozent aus externen Aufträgen resultieren und zudem mehr als 66 Prozent des Facility-Services-Umsatzes aus infrastrukturellen und technischen Gebäudedienstleistungen besteht. Die Rangfolge basiert auf kontrollierten Selbstauskünften der Unternehmen und Schätzungen von Lünendonk & Hossenfelder über in Deutschland bilanzierte/erwirtschaftete Umsätze. Umsätze mit Servicegesellschaften und Organschaften sind nicht berücksichtigt. Das Ranking nach Umsatz in Deutschland im Jahr 2019 im Überblick:

1. Spie: Das Unternehmen gelangte zum zweiten Mal nach 2018 auf Platz eins. Lünendonk schätzt den Service-Umsatz 2019 des Unternehmens in Deutschland auf 1,700 Milliarden Euro (2018: geschätzt 1,550 Milliarden Euro). Die Umsatzentwicklung ist unter anderem vom Zukauf von Osmo-Anlagenbau und der Telba-Gruppe beeinflusst. Die 2017 übernommene SAG ist nur mit dem anteiligen Service-Umsatz in den Umsatzzahlen berücksichtigt.

2. Apleona: Das Unternehmen, mit Ausnahme von 2020 und 2018 seit 2008 Marktführer, vermeldete 1,664 Milliarden Euro Umsatz, 95 Millionen Euro (plus 6,1 Prozent) mehr als 2018.

3. Wisag: Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr von 1,124 auf 1,167 Milliarden Euro. Mit rund 32.000 Mitarbeitern ist Wisag der größte Arbeitgeber im deutschen Facility-Service-Markt.

4. Strabag Property and Facility Services: Trotz des Wechsels des Großkunden Deutsche Telekom zu ISS Mitte des Jahres bleibt das Unternehmen mit 767 Millionen Euro Umsatz (2018: 1,003 Milliarden Euro) auf dem Vorjahresrang.

5. Gegenbauer: Mit 744 Millionen Euro Umsatz, 39 Millionen Euro mehr als im Jahr 2018, gelangte das Unternehmen auf Rang 5.

6. Engie: Der Umsatz stieg unter anderem aufgrund der Übernahme von Otto Building Technologies auf 742 Millionen Euro (2018: 596 Millionen Euro). Engie kam damit auf Platz 6 (2019: 7.

7. Compass Group: Das Unternehmen erreichte mit 673,2 Millionen Euro Umsatz (2018: 671,6 Millionen Euro) in diesem Jahr Rang 7 (2019: 6).

8. ISS: Das Unternehmen ist erstmals in den Top 10 vertreten. Dank des größten Einzelauftrags der Firmengeschichte stieg der Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um 54,4 Prozent auf 655,1 Millionen Euro (2018: 424,3 Millionen Euro). Das Geschäftsjahr des dänischen Service-Konzerns ist nicht nur durch den Auftragsgewinn der Deutschen Telekom geprägt. Auch der Verkauf der Geschäftseinheit ISS Facility Service an Klüh gehört dazu. In der Geschäftseinheit erwirtschafteten im Jahr 2018 2.000 Mitarbeiter für 700 Kunden einen Umsatz von 46 Millionen Euro mit Reinigungsdiensten.

9. Piepenbrock: Das Unternehmen erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 617,9 Millionen Euro (2018: 589,2 Millionen Euro). Das Familienunternehmen hat damit binnen zehn Jahren seinen Deutschlandumsatz mehr als verdoppelt (2009: 305 Millionen Euro). Piepenbrock ist zum dritten Mal in Folge unter den Top Ten der größten Facility-Service-Anbieter in Deutschland vertreten

10. Sodexo: Mit 570,9 Millionen Euro Umsatz (2018: 544,7 Millionen Euro) gelangte das Unternehmen auf Platz 10. Sodexo betreibt – wie andere Unternehmen der Lünendonk-Liste auch – Servicegesellschaften im Gesundheitswesen. Werden die Umsätze und Mitarbeiter aus diesen Minderheitsbeteiligungen mitgezählt, erreicht Sodexo 631,6 Millionen Euro.

11. Dussmann: Lünendonk schätzt jährlich den Umsatz von Dussmann Service Deutschland auf Basis der vom Unternehmen veröffentlichten Konzernumsätze. Darin enthalten sind Umsätze aus dem Ausland, der vom Unternehmen betriebenen Betriebskindergärten, des Dussmann-Kaufhauses sowie der Tochtergesellschaft Kursana (Seniorenheime). Auf Basis der im Unterschied zu den Vorjahren veröffentlichten Angaben schätzt Lünendonk den Ranking-relevanten Umsatz für 2019 auf 569 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz von Dussmann Service liegt bei 1,026 Milliarden Euro.

12. Kötter: Das Unternehmen kam mit 565 Millionen Euro Umsatz (2018: 540 Millionen Euro) auf Rang 12. 2019 hatte Kötter die Gebäudereinigung Gauglitz übernommen und damit das Angebot in der Gebäudereinigung gestärkt.

13. Klüh: Mit einem Umsatzplus von 11,5 Prozent und einer Jahresleistung von 548 Millionen Euro (2018: 491,4 Millionen Euro) erreichte das Unternehmen Rang 13 (Vorjahr: 12). Die von ISS übernommene Gesellschaft ist in den gemeldeten Zahlen noch nicht berücksichtigt.

14. CBRE: Mit 372 Millionen Euro (2018: 362 Millionen Euro) erreichte das Unternehmen Platz 14.

15. Vinci Energies: Das Unternehmen gelangte auf Platz 15. Der Jahresumsatz 2019 betrug 287,1 Millionen Euro, im Jahr 2018 waren es 278,5 Millionen Euro.

16. Sauter: Das Unternehmen verzeichnete das höchste relative Wachstum der Top 25 und wird mit einem Jahresumsatz von 256,6 Millionen Euro auf Rang 16 der Liste geführt (Vorjahr: 224 Millionen Euro, Rang 17).

17. Götz: Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr 248 Millionen Euro Umsatz (2018: 236,3 Millionen Euro).

18. Geiger FM: Das Unternehmen erzielte 205 Millionen Euro Umsatz, 2018 waren es 178 Millionen Euro. Die vormalige Lattemann & Geiger Dienstleistungsgruppe hatte im Jahr 2019 gleich vier Gesellschaften übernommen Euro und begonnen, die vielen eigenständigen Markenauftritte der Tochtergesellschaften zu vereinheitlichen.

19. Stölting: Das Unternehmen kam mit 194 Millionen Euro Umsatz (2018: 180 Millionen Euro) auf Platz 19.

20. Caverion: Das Unternehmen verbesserte sich mit 190,9 Millionen Euro Umsatz (2018: 175,4 Millionen Euro) um einen Listenrang auf Platz 20.

21. Dr. Sasse: Mit einem Plus von 13,8 Prozent auf 190 Millionen Euro (2018: 167 Millionen Euro) gehört Dr. Sasse ebenso wie Caverion zu den fünf Unternehmen mit dem größten relativen Wachstum.

22. Dorfner: Das Unternehmen schloss das Jahr 2019 mit 181 Millionen Euro Umsatz ab (ohne Umsätze in Minderheitsgesellschaften im Gesundheitswesen). Im Vorjahr waren es 175,6 Millionen Euro.Das entspricht einem Plus von 5,4 Millionen Euro.

23. Hectas: Das Unternehmen erzielte 155 Millionen Euro Umsatz (2018: 151 Millionen Euro) und erreichte damit Platz 23.

24. ISD: Mit 130 Millionen Euro Umsatz (2018:119 Millionen Euro) gelangte das Unternehmen auf Platz 24.

25. Rud. Otto Meyer: Das Unternehmen ist neu platziert in der Lünendonk-Liste und verdrängte B.i.g.-Gruppe aus dem Ranking. ROM gehört zur Bremer Zech Group und erzielte im vergangenen Jahr 125,1 Millionen Euro Umsatz (2018: 115,2 Millionen Euro).

Die neue Lünendonk-Liste „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ steht zum kostenfreien Download auf www.luenendonk.de bereit. Sie enthält neben dem Inlandsumsatz auch den Gesamtumsatz sowie die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland. / HH