Verbraucherpreise im August 2020

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im August 2020 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresmonat, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Damit bleibt die Inflationsrate auch im August 2020 niedrig. Im Juli 2020 hatte sie bei – 0,1 % gelegen. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2020 sanken die Verbraucherpreise um 0,1 %.

Verbraucherpreise im August 2020
Die Verbraucherpreise für Fleisch und Fleischwaren steigen im August 2020 Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,8 %. - © Röhr

Ein Grund für die niedrige Inflationsrate ist weiterhin die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer, die als eine Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung zum 1. Juli 2020 umgesetzt wurde und sich seitdem im Vorjahresvergleich dämpfend auf die Verbraucherpreise auswirkt. Es ist allerdings nur schwer messbar in welchem Umfang die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden, da auch viele andere Faktoren die Preisentwicklung beeinflussen.

Die Preise für Waren insgesamt verbilligten sich von August 2019 bis August 2020 um 1,3 %. Ursächlich hierfür sind vor allem die Preisrückgänge bei Energieprodukten (– 6,3 %). Der Preisrückgang hat sich jedoch leicht abgeschwächt (Juli 2020: – 6,7 %). Im August 2020 verringerten sich insbesondere die Preise für Heizöl (– 32,7 %) und Kraftstoffe (– 11,3 %) gegenüber dem Vorjahresmonat, hingegen verteuerte sich Strom um 2,1 %. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich nur noch um 0,7 %. Im Juli 2020 hatte die Teuerung für Nahrungsmittel noch bei 1,2 % gelegen. Billiger wurde insbesondere Gemüse (– 6,8 %), teurer hingegen vor allem Obst (+ 5,8 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 4,8 %). Merklich teurer wurden auch Tabakwaren (+ 6,5 %), günstiger zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik (-4,3 %).

Dienstleistungen verteuerten sich überdurchschnittlich um 1,0 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im August 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 %. Bedeutsam für diese Preisentwicklung war die Erhöhung bei den Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Auch für Leistungen beim Friseur und für die Körperpflege (+4,8 %) und beim Besuch in Restaurants, Cafés und im Straßenverkauf (+1,9 %) mussten trotz Mehrwertsteuersenkung höhere Preise bezahlt werden. Ursächlich hierfür dürften unter anderem die fortbestehenden Hygieneauflagen nach der Wiedereröffnung in Zeiten der Corona-Pandemie sein. Noch deutlicher erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 5,6 %), insbesondere Dienstleistungen der häuslichen Pflege mit + 7,4 %. Hingegen wurden Fahrkarten im Fernverkehr deutlich günstiger (– 16,0 %). Dies ist vor allem auf die bereits seit Jahresbeginn gesunkene Mehrwertsteuer für Bahnfernfahrten von 19 % auf 7 % zurückzuführen und nur teilweise auf die aktuelle Senkung des ermäßigten Steuersatzes von 7 % auf 5 %.

Im Vergleich zum Juli 2020 sank der Verbraucherpreisindex insgesamt im August 2020 um 0,1 %. Die Preise für Energieprodukte gingen um 0,5 % zurück, insbesondere mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für Heizöl (– 4,1 %) und Kraftstoffe (– 0,6 %) bezahlen. Auch die Preise für Nahrungsmittel insgesamt gaben leicht nach (– 0,3 %, darunter Gemüse: – 2,7 %). Hingegen stiegen zum Beispiel die Preise für Bekleidungsartikel um 0,9 %.

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