Deutsche Krankenhausgesellschaft Krankenhäuser brauchen sichere wirtschaftliche Basis

Wie geht es für deutsche Krankenhäuser 2021 im zweiten Corona-Jahr weiter? Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wendet sich dazu mit konkreten Forderungen an die Politik.

Hauptgeschäftsführer der DKG, Georg Baum (oben links im Bild), erläuterte die Entwicklungen im ersten Corona-Jahr und deren Auswirkungen auf die deutschen Krankenhäuser. – © Screenshot HCM/DKG

Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), und Dr. Gerald Gaß, designierterHauptgeschäftsführer der DKG, erläuterten heute, 26. Januar 2021, in der DKG-Pressekonferenz, was Einrichtungen jetzt brauchen, um auf einer sicheren wirtschaftlichen Basis durch die Pandemie zu kommen. Im Fokus stehen dabei:

  • Liquiditätssicherung,
  • Mindererlösausgleich und
  • Mehrkostenaufwand

Befristet bis Mitte 2021 fordert die DKG konkret

  1. Eine sofortige Liquiditätshilfe für alle Krankenhäuser zum Ausgleich der pandemiebedingten Mindererlöse (Referenzjahr 2019) finanziert durch die Einsparungen der Krankenkassen.
  2. Einen ausreichenden Mehrkostenzuschlag.
  3. Die Fortsetzung der Mindestvergütung der Pflege pro Belegungstag bei 185 Euro.
  4. Die Verpflichtung aller Krankenhäuser zu einem Ganzjahresausgleich.
Ergänzend dazu sollen nach Ansicht der DKG die Personaluntergrenzen in der Pflege auch 2021 ausgesetzt werden. Des Weiteren sollen die bürokratischen Lasten reduziert werden, indem die Prüfquote des MDK auch für 2021 auf maximal fünf Prozent beschränkt wird. Eine weitere hilfreiche Ergänzung sieht die DKG im dauerhaften Beibehalten des Fünf-Tage-Zahlungsziels der Krankenkassen für die Begleichung von Krankenhausrechnungen.
Dr. Gerald Gaß, designierterHauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). – © Screenshot HCM/DKG

„Wir brauchen schnell die Zusagen für die weitere Entwicklungen in 2021“, sagte Gaß. Ebenso brauche es die klare Botschaft des Gesetzgebers, dass die wirtschaftlichen Verluste auch 2021 ausgeglichen werden. Gaß hob aber auch hervor, dass es nicht um Subventionen gehe, die dem Steuer- und Beitragszahler zu Lasten fallen, sondern um eine Sicherung. Geld, das über die Liquiditätssicherung geflossen ist und für die Sicherung des jeweiligen Hauses nicht unmittelbar notwendig war, müsse nach einer spitzen Abrechnung wieder zurückgezahlt werden.

„Gesundheitsminister Jens Spahn hat uns im März 2020 versprochen, dass die Pandemie nicht zu wirtschaftlicher Instabilität führt. Ich glaube, dass dieses Versprechen noch heute gilt“, betonte Gaß. Deshalb erwarte die DKG Anfang Februar, nach der Tagung des Expertenbeirates, konsequente Entscheidungen.

Mit einem Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Entwicklungen in der deutschen Krankenhauslandschaft gab Gaß zu bedenken, dass es eine aktive Krankenhausplanung brauche, die aktiv Strukturen schaffe und sektorübergreifend gedacht ist. Es müsse mehr um Kooperationen gehen und die Länder in die Verantwortung genommen werden. Neben einem stabilen Finanzierungssystem und einer besseren Personalausstattung steht auch die Digitalisierung stark im Fokus. Dass die Potenziale hier noch nicht ausgeschöpft sind, liege maßgeblich an der unzureichenden Investitionsfinanzierung.