Entwicklung Hohenstein startet "Digital Fitting Lab"

Kurze Beine, lange Arme oder Hüftpolster – jeder Körper ist anders. Passende Bekleidung zu entwerfen, ist nicht leicht. Bis jetzt. Das verspricht das neue "Digital Fitting Lab" von Hohenstein – ein Labor, in dem Modelle zunächst virtuell anprobiert werden.

Avatar testet Passform im
Im "Digital Fitting Lab" vom Textilprüfdienstleister Hohenstein testen Avatare virtuell Schnitte und Passform von Bekleidung. - © Hohenstein

Im "Digital Fitting Lab" können Hersteller gemeinsam mit Experten von Hohenstein Schritt für Schritt neue Teile entwickeln und prüfen. Die Grundlage der Arbeit in dem virtuellen Labor bildet die Zielgruppe der zu entwerfenden Kollektion. Dabei spielen neben Körperform und Alter auch das Geschlecht der Träger eine Rolle.

Avatare und virtuelle Schnittmuster im "Digital Fitting Lab"

Je nach Zielgruppe formen Experten dann Avatare und Büsten. Sie greifen dafür auf eine vorhandene Datenbank mit verschiedenen Größen und Maßtabellen zurück. An diese virtuellen Modelle lassen sich die Schnitte anpassen. Gemeinsam mit den Herstellern entwerfen die Fachleute den Erstschnitt samt Gradierung sowie das Schnittbild.

Damit das fertige Textil dem Träger später optimal passt, berücksichtigt das "Digital Fitting Lab" einen weiteren Faktor: das Material. An dieser Stelle prüfen die Experten des Textilprüfdienstlabors Hohenstein und dem virtuellen Anprobelabor verschiedene Fragen: Wie verhält sich das Gewebe bei Bewegung? Ist der Stoff dehnbar? Oder: Lässt er sich drapieren? All diese Parameter berücksichtigen die Experten in der Simulation und speisen entsprechende Daten ein.

Digitaler Test: Passen Schnitt und Material zusammen?

Für die virtuelle Darstellung scannte Hohenstein zunächst verschiedene Körper von Kopf bis Fuß. Mithilfe der gewonnenen Parameter lassen sich die virtuellen Modelle bei der Anwendung nicht nur statisch – also in 3D – darstellen, sondern auch in 4D. Die Avatare können sich daher auch bewegen oder bestimmte Körperhaltungen einnehmen. Schnitte oder Materialen ließen sich so prüfen. Sprich, Hersteller identifizieren ungeeignete Passformen vorab digital und können diese ändern. Fertige Prototypen lassen sich vor der Produktion ebenfalls virtuell anpassen. Das digitale Fitting ersetzt laut Hohenstein physische Modelle der Bekleidung. Das verkürze den Entwicklungsprozess, spare also Zeit und Geld.

Nachhaltig mit dem virtuellen Anprobelabor

Neben der Entwicklung von Schnitten und Prototypen, der Passformprüfung und der Erstellung von Produktionsunterlagen lässt sich das "Digital Fitting Lab" auch für Vertrieb und Vermarktung nutzen. Etwa, wenn Hersteller ihren Lieferanten die neue Kollektion in den virtuellen Anproberäumen vorstellen. Durch die effizienteren Abläufe von der Entwicklung bis zum Verkauf bleiben Hersteller Hohenstein zufolge wettbewerbsfähiger und gestalten ihre Prozesse zudem nachhaltiger.

Den modular buchbaren Service und spezielle Schnitt-Workshops der Hohenstein Academy stellt der Textilprüfdienstleister auf einer Website vor: www.digital-fitting-lab.hohenstein.de