Zwischen Neuss-Uedesheim und Dormagen Staufalle B 9 ist ein Sanierungsfall

Uedesheim · Die Bundesstraße leidet unter Lkw-Verkehr und muss verstärkt werden. Dauerstaus fördern schon heute Rowdytum.

 Auf der B9 müssen Autofahrer vor allem eins mitbringen: Geduld. Denn die Straße im Neusser Süden ächzt unter dem hohen Verkehrsaufkommen.

Auf der B9 müssen Autofahrer vor allem eins mitbringen: Geduld. Denn die Straße im Neusser Süden ächzt unter dem hohen Verkehrsaufkommen.

Foto: Georg Salzburg

Autofahrer im Neusser Süden müssen leidensfähig bleiben. Nachdem Straßen NRW kurz vor Weihnachten erklären musste, dass die Fleher Brücke der Autobahn 46 noch bis ins Jahr 2024 Baustelle bleibt, schiebt der Landesbetrieb noch eine Ankündigung nach: Die Bundesstraße 9 muss von der Ausfahrt Uedesheim der A 46 bis zur Stadtgrenze mit Dormagen saniert werden. Von einem Vollausbau ist die Rede. Und Klaus Dahmen, „Projektleiter Bau“ bei Straßen NRW, weiß: „Das wird eine Herausforderung.“ Brisanz der Baustelle: „Auf der B9 ist richtig viel Verkehr.“

Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrslenkung stellte den Mitgliedern des Planungsausschusses einen Baubeginn noch in diesem Jahr in Aussicht. Doch dazu wird es nach Dahmens Darstellung definitiv nicht kommen. Und das nicht etwa, weil die Maßnahme unnötig ist, sondern weil es in dem stark belasteten Fernstraßennetz rund um den Neusser Süden schon Bauvorhaben mit höherer Priorität gibt und man nicht mehrere Sachen gleichzeitig tun kann. Dahmen: „Wir brauchen die Strecken auch für Umleitungen.“

Priorität genießt demnach der Ausbau der Bundesstraße 477 in Rommerskirchen und Neuss. Ein erster Abschnitt auf Rommerskirchener Gebiet ist gerade vorzeitig fertig geworden, wie Dahmen betont, zwei Bauabschnitte folgen noch. Zwei weitere größere Eingriffe ins überörtliche Straßennetz sind auf Dormagener Gebiet angekündigt. Dort wird in diesem Jahr mit dem Umbau der Kreuzung der Landesstraßen 280 und 380 in Nähe der Anschlussstelle Dormagen begonnen. Ziel ist es, diesen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Im Anschluss wird die L 280 von diesem Knoten bis Delhoven ausgebaut.

Einen kleinen Vorgeschmack auf eine Sanierung der B9 bekamen Autofahrer schon im vergangenen Sommer, als Kanalarbeiten auf Dormagener Gebiet eine halbseitige Sperrung der Bundesstraße und die Verkehrsregelung durch eine Baustellenampel nötig machten. Das war nicht nur in den sozialen Netzwerken ein Aufregerthema, weil Autofahrer von Dormagen bis zur Anschlussstelle Uedesheim über eine Stunde Fahrzeit benötigten.

Schon jetzt fördern die fast täglichen Dauerstaus vor der Auffahrt zur Autobahn, die auch mit der Baustelle auf der Fleher Brücke erklärt werden können, ein gewisses Rowdytum. Immer wieder fahren Autofahrer auf der Geradeausspur Richtung Neuss am Stau vorbei, um sich dann kurz vor der Auffahrt von links in die Schlange der wartenden Autos zu drängeln. Gegen diese Form der automobilen Selbsthilfe lägen der Polizei schon etliche Beschwerden vor, bestätigt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Die Polizei würde dort auch kontrollieren und solche Autofahrer mit einem – geringen – Bußgeld belegen, doch sei das, so Dässel, „keine dauerhafte Lösung des Problems“. Mit der Stadt soll bei einem Ortstermin am Mittwoch geklärt werden, ob bauliche Maßnahmen Abhilfe schaffen könnten – bevor die B-9-Sanierung kommt.

Die wird nach Darstellung von Alois Baierschen vom städtischen Tiefbaumanagement nötig, weil der starke Lkw- und Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße der Fahrbahn sehr zusetzt. Die Fahrbahn müsse deutlich verstärkt werden, sagt er. Pech für alle Radfahrer: Der Einbau einer Querungsstelle in die B9 im Verlauf des Rheinradweges verzögert sich noch einmal und wird nun mit der Sanierung erledigt.

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