Handfehlbildungen bei Neugeborenen Verursachte diese Deponie frühere Fehlbildungen?

Leverkusen/Monheim · In Leverkusen sind in den 90er Jahren in kurzer Zeit fünf Kinder mit Handfehlbildungen geboren worden. Der Oberarzt von damals sagt, alle Mütter wohnten nahe der Deponie an der A1-Brücke.

 Für den Neubau der Leverkusener A1-Brücke muss die ehemalige Deponie an einigen Stellen geöffnet werden.

Für den Neubau der Leverkusener A1-Brücke muss die ehemalige Deponie an einigen Stellen geöffnet werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als Detlev Katzwinkel von den Handfehlbildungen der drei Neugeborenen in Gelsenkirchen liest, erinnert er sich sofort an seine dreijährige Zeit als Oberarzt in der Geburtshilfe an der Klinik in Leverkusen-Opladen in den 90er Jahren zurück. „Wir hatten damals innerhalb von zwei Jahren fünf Neugeborene, bei denen es auffällige Missbildungen an den Händen gab. Das waren ungewöhnlich viele, weil wir nur 650 Geburten im Jahr hatten“, sagte Katzwinkel, der heute Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe des St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld ist, unserer Redaktion. „Wir haben bei der Ursachenforschung dann nachgeschaut, wo die Mütter wohnten. Dabei stellte sich heraus, dass sie alle im Umfeld der damaligen Deponie an der Rheinbrücke lebten“, betont Katzwinkel. „Wir haben vermutet, dass es zwischen den Fehlbildungen und der Deponie einen Zusammenhang geben muss“, sagt er. Das habe er damals dem Gesundheitsamt gemeldet. „Aber von denen habe ich nie mehr etwas gehört“, sagt er.