Heilbronn
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Großeinsatz der Feuerwehr in Heilbronn

In der Querschulgasse in Heilbronn kam es am Mittwochnachmittag zu einem größeren Brand. Der Rauch war so stark, dass Anwohner gebeten wurden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Nils Buchmann
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Lesezeit 2 Min

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Als am Mittwochnachmittag um kurz vor halb drei dichte, teils tiefdunkle Rauchwolken in der Innenstadt emporsteigen, ist weder zu übersehen, noch zu überhören, dass man sich bei Einsatz- und Rettungskräften auf einen größeren Einsatz eingestellt hat. Viel Blaulicht, hektische Betriebsamkeit, stehende Stadtbahnen, Schaulustige und ein beißender Geruch prägen das Ambiente rund um die Querschulgasse.

Dort war in einem mehrgeschossigen Gebäude, in dem sich zuletzt das Lokal "Coco“ und Lagerräumlichkeiten befanden, aus bislang noch ungeklärter Ursache innerhalb kürzester Zeit ein Feuer ausgebrochen. „Als wir am Brandort eintrafen, stand das erste Obergeschoss schon in Vollbrand“, schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Fabian Müller. Rund eine Stunde später spricht er bereits von einer „weitgehend stabilisierten Lage“ ohne Personenschäden. Lediglich einer der 122 Feuerwehrleute, die in 22 Fahrzeugen zum Einsatzort ausgerückt waren, hat leichte Verletzungen erlitten, die aber noch vor Ort behandelt werden konnten.

Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand ein Sachschaden von rund 400.000 Euro. Ein Gebäude wurde durch das Feuer so sehr beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar ist.

37 kamera Bilder Wohnungsbrand in Heilbronn
Wohnungsbrand in Heilbronn  | Foto: Ralf Seidel

Einstürzende Decken und Treppen sowie alte, brennende Holzfußböden sorgen auch nach den ersten Löschmaßnahmen für stetige Rauchentwicklung. Zudem hat die Feuerwehr inmitten der innerstädtischen Wohnbebauung zwischen parkenden Autos und engen Gassen zunächst Mühe, den Brandort mit einer Drehleiter und den zeitweise fünf Löschteams von allen Seiten zu erreichen. „Im Gebäudeinneren herrschte zu große Hitze, um von innen löschen zu können“, erklärt Kommandant Fabian Müller.

Erst nachdem der Dachstuhl durchbrannte und das Feuer dadurch zusätzlich von oben bekämpft werden konnte, bekommt die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle. Angrenzende Nachbargebäude sind da bereits geräumt worden und bleiben von den Flammen nach ersten Erkenntnissen verschont. „Das Gebäude selbst ist nicht einsturzgefährdet“, bestätigt Müller noch am Ort des Geschehens. Neben den geschlossen ausgerückten Kräften von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr sind auch jeweils 20 Polizeibeamte und Rettungskräfte in der Innenstadt unterwegs.

Geschockter Besitzer

Auf der Allee und in der Innenstadt kam der Verkehr am Nachmittag zeitweise zum Erliegen. Stadtbahnen standen, Autos wurden von der Polizei, die das Gebiet vor allem wegen der starken Rauchentwicklung weiträumig abgesperrt hatte, umgeleitet. Manuel Bär vom Polizeipräsidium Heilbronn konnte am Nachmittag noch keine weiteren Angaben machen: „Es ist sicherlich ein größerer Einsatz, aber zur Brandursache oder der Höhe des Sachschadens können auch wir zurzeit noch nichts Genaues sagen.“

„Ein bisschen geschockt“ war am frühen Abend Besitzer Dardan Aliu, der den Nachtclub und das angrenzende Restaurant erst kürzlich „für sehr viel Geld“ renovieren ließ. Nach der Corona-Krise wollte er Club und Restaurant eröffnen. „Gott sei Dank ist niemand verletzt, das ist das Wichtigste“, sagte Aliu, der beim Ausbruch des Feuers selbst nicht vor Ort gewesen war und erst von einer Mitarbeiterin über den Brand informiert wurde. Später schaute er sich die Ausmaße des Brandes dann mit eigenen Augen an. Wie es weitergeht, das wusste auch er so kurz nach dem Geschehen noch nicht: „Erst Corona und dann das...“

Heilbronns Oberbürgermeister vor Ort

"Es ist vielleicht nicht der größte oder gefährlichste, sicherlich aber einer der spektakulärsten Brände“, die er in seiner bisherigen Amtsdauer miterleben musste, sagte Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD), der sich schon früh vor Ort ein genaues Bild des Einsatzes machte, sichtlich bestürzt. Er lobte die „großartige Teamarbeit von Polizei, Feuerwehr und Rettungkräften“, die gemeinsam mit großer Sicherheit Schlimmeres verhindert hätten. „Gerade in dieser engen Innenstadt-Bebauung ist es für sie nicht einfach.“ Regelmäßig stand Oberbürgermeister Mergel auch in Kontakt mit Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr. 

 

Anm. d. Red: In einer früheren Version hatten wir geschrieben, dass sich in dem Gebäude der Club "Doris Hill" ehemals "Barococo" befand. Das haben wir inzwischen korrigiert - der Club befindet sich in Schulgasse, nicht in der Querschulgasse.

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