Am 5. Oktober 2022 fand der eHealth-Kongress Rhein-Main und Hessen in den Räumen der IHK Frankfurt statt. Das diesjährige Motto: "Gesundheitswesen goes digital - Packen wir’s an!". Die Veranstalter: die Initiative gesundheitswirtschaft rhein-main (gwrm), das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI), die IHK Hessen innovativ und die TK. Nachdem das Event 2020 abgesagt und 2021 in einem deutlich kürzeren Hybrid-Format durchgeführt wurde, konnte der Kongress in diesem Jahr endlich wieder physisch und im vollen Umfang stattfinden.

Durch die Pandemie hat die Digitalisierung des Gesundheitswesens einen deutlichen Schub erfahren. Es lohnte sich für die Besucherinnen und Besucher also, sich im Rahmen des eHealth-Kongresses auf den aktuellen Stand zu bringen. Gleichzeitig war es den Veranstaltern ein Anliegen, das Event auch dafür zu nutzen, einen selbstkritischen Blick auf das Gesundheitswesen zu werfen. Denn: Trotz vieler Fortschritte bleibt Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten weiter hinter seinen Möglichkeiten zurück. 

"Digitalisierung: Alle wollen, aber jeder nur für sich?"

Am Vormittag des eHealth-Kongresses wurde deshalb der Frage nachgegangen, wo und vor allem warum es im System noch immer hakt. Unter der Überschrift "Digitalisierung: Alle wollen, aber jeder nur für sich?" diskutierten Thomas Ballast, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der TK, Stefan Grüttner, der Vorsitzende der gwrm, Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose, der Präsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, Prof. Matthias Willems, und Dr. Susanne Ozegowski. Als neue Leiterin der Abteilung "Digitalisierung und Innovation" im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist Ozegowski maßgeblich für die eHealth-Strategie der Bundesregierung verantwortlich. Sie war außerdem die diesjährige Keynote-Speakerin des Kongresses. Kürzlich hat das BMG die Eckpunkte einer möglichen Digitalisierungsstrategie in Berlin vorgestellt. Ozegowski ging in ihrer Keynote darauf ein und unter anderem erläuterte sie, wie der angekündigte "partizipative Strategieprozess zur Erarbeitung der Digitalstrategie" weitergehen soll. Darüber hinaus wird sie in der Keynote darauf eingehen, wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen finanziert werden soll und welchen Gestaltungsspielraum die Bundesländer bei der Gestaltung der Digitalisierung haben. 

Der Vortrag lieferte wichtige Impulse für die direkt anschließende Podiumsdiskussion. Das Diskussionsmotto "Digitalisierung alle wollen, aber jeder nur für sich?" drückt die Sorge aus, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens daran scheitern könnte, weil alle Verantwortlichen nur an ihre eigenen Vor- und Nachteile denken und es zu wenig Zusammenarbeit gibt. Gemeinsam gingen die Diskutierenden der Frage nach, wie die Digitalisierungsstrategie des Bundes ausgestaltet sein muss, damit Kooperationen entstehen, Blockadehaltungen abgebaut werden und die Digitalisierung so endlich vorangetrieben wird. Jeder der Podiumsteilnehmenden brachte dabei seine individuelle Sichtweise in die Diskussion mit ein: Ballast die Perspektive einer digital affinen Krankenkasse mit hohem Gestaltungswillen, Grüttner den Blick der Gesundheitswirtschaft, Klose die Perspektive des verantwortlichen Landesministers, Willems die Sichtweise der Wissenschaft und Ozegowski als Verantwortliche für die Bundespolitik. Durch die Diskussion führte die Moderatorin Alissa Stein.

TK gestaltet erneut eigenes Fachforum

Am Nachmittag des Kongresses hatten die Besucherinnen und Besucher die Chance - je nach persönlicher Interessenslage - an themenspezifischen Fachforen teilzunehmen. Insgesamt standen sieben Foren zur Auswahl. Diese beschäftigten sich unter anderem mit der Digitalisierung in Klinken und Pflege, sektorenübergreifender Kommunikation, Health-Start-ups und eHealth-Projekten, die vom Land Hessen gefördert wurden. Auch die TK gestaltete wieder ein eigenes Fachforum. Das "Future Panel by TK" drehte sich in diesem Jahr rund um das Thema Gesundheits-Apps. Mehr Infos zum Programmpunkt "Die App - die neue Therapeutin!?" gibt es hier .

Warum sich die TK beim Kongress engagiert

Die TK ist davon überzeugt, dass für die digitale Weiterentwicklung des Gesundheitswesens das Thema Kommunikation einer der ausschlaggebenden Faktoren ist. Der eHealth-Kongress hat sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten Austauschplattform in Sachen digitaler Gesundheit in der Region entwickelt. 2018 ist die TK deshalb als Partner in den Kongress eingestiegen und gestaltet das Event seitdem aktiv mit. 

Über den eHealth-Kongress

Die gwrm initiierte 2014 den eHealth-Kongress Rhein-Main und Hessen mit jährlichem Turnus. Seit 2016 sind IHK Hessen innovativ unter dem Dach der IHK Frankfurt am Main und seit 2018 das HMSI und die TK sowie die gwrm die gemeinsamen Veranstalter des Kongresses. Ziel ist es, das Potenzial digitaler Technologien in der Gesundheitsversorgung aufzuzeigen, potenzielle Partner für die Entwicklung neuer eHealth-Anwendungen zusammenzuführen und die medizinischen sowie politischen Herausforderungen für eine flächendeckende Versorgung zu diskutieren und zu bewältigen.