Regionalnachrichten

Mecklenburg-Vorpommern Rostocker Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

(Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa)

Vor 15 Jahren hatte die damalige Bundesregierung die Idee, wichtige Branchen in den Ost-Bundesländern mit sogenannten Branchenkonferenzen zu stärken. Nur eine hat überlebt.

Rostock (dpa/mv) - Mit dem Ziel, klare Empfehlungen für das Gesundheitssystem der Zukunft aussprechen zu können, beginnt am Mittwoch in Rostock die zweitägige 15. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft. Unter dem Motto "#Gesundheit2019 - Gesundheit neu denken!" wollen rund 700 Experten über den fundamentalen Wandel des gesamten Gesundheitssystems beraten. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich angekündigt.

In den vergangenen Jahren seien mit der aufkommenden Digitalisierung komplett neue Berufsbilder entstanden. Der Tagungspräsident und Greifswalder Medizinprofessor Marek Zygmunt erwähnte in diesem Zusammenhang die Telemedizin, mit der Menschen in dünn besiedelten Regionen medizinisch versorgt werden können. Es werde mit Sicherheit auch die Frage aufkommen, welche Aufgaben, die heute noch in den Händen von Ärzten liegen, wirklich von denen ausgeführt werden müssen.

"Gleichzeitig wehren sich Mediziner mehrheitlich gegen ein Denken, das den Arzt als reinen Dienstleister, den Patienten als Kunden und die Behandlung als eine Ware in betriebswirtschaftlichem Sinne versteht", gab Zygmunt zu bedenken. Dabei sei jede medizinische Entscheidung auch eine über den Verbrauch von Ressourcen. "Das deutsche Gesundheitssystem ist teuer und läuft nicht optimal", fasste Zygmunt die Ausgangssituation für die Diskussionen auf der Branchenkonferenz zusammen.

Das Gesundheitssystem müsse in zumindest in Teilen völlig neu erfunden werden, forderte Zygmunt. Bei der Problemanalyse im Vorfeld sei Wert darauf gelegt worden, auch von außerhalb der Medizin Gedanken einfließen zu lassen. So waren Patientenvertreter dabei und auch Schüler und Studenten, die im Rahmen eines sogenannten Ideensprints mit den Experten diskutierten. "Unter Berücksichtigung all dieser Vorstellungen lassen sich besser Strategien ableiten."

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