Hausärzte übernehmen im Gesundheitssystem eine Lotsenfunktion, indem sie Patientinnen in die richtige Versorgung steuern. 

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ihren Vertrag mit dem Hausärzteverband Rheinland-Pfalz zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) weiterentwickelt und insbesondere um digitale Innovationen erweitert. Derzeit nehmen rund 337 Ärzte und Ärztinnen an dem Vertrag teil, rund 11.800 TK-Versicherte sind derzeit in den Vertrag eingeschrieben. 

Versorgung durch Hausärzte weiter stärken

"Ziel der Weiterentwicklung ist es, die Versorgung durch Hausärztinnen weiter zu stärken. Hierbei spielt auch die Digitalisierung eine große Rolle, die wir mit dem Vertrag vorantreiben wollen. Der HZV-Vertrag unterstützt Hausärzte deshalb mit einem Innovationszuschlag, wenn die Praxis über mindestens drei von sechs digitalen Infrastrukturangeboten verfügt. Dazu gehört etwa die Online-Terminbuchung, die Videosprechstunde oder der Anschluss an die Telematikinfrastruktur", erklärt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

Betreuung chronisch kranker Menschen und Delegation 

Für die besonders aufwendige Betreuung von chronisch kranken Menschen erhalten Hausärztinnen ebenfalls eine Pauschale - unabhängig von einer gestellten ICD-Diagnose. Das gilt auch für Regelungen zur Arztentlastung. Diese sehen vor, dass Hausärztinnen bestimmte Aufgaben an Versorgungsassistenten (VERAH) delegieren können, beispielsweise Hausbesuche mit einem telemedizinisch ausgestatteten Rucksack.  Die enthaltenen Geräte können Messwerte wie Blutdruck oder EKG zum Arzt übertragen. Diese kann dann bei Bedarf per Video zugeschaltet werden.

"Insbesondere für ältere, multimorbide Patienten ist die telemedizinische Überwachung durch Versorgungsassistenten eine Erleichterung und auch die Ärztin wird entlastet und kann ihre Zeit für mehr Patientengespräche nutzen", sagt Dr. Barbara Römer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz e. V.. 

Fokus auf sprechende Medizin

Die sprechende Medizin wird auch durch das Depressions-Modul von Arriba unterstützt, mit dem Arzt und Patient unter Nutzung einer speziellen Software gemeinsam über erste Therapieschritte beraten.