Hamburg und COVID-19

Ärztenetz checkt Corona-Immunstatus von 300 Medizinern

Um zu schauen, inwieweit Ärzte selbst vom Coronavirus betroffen sind und wie ihr Immunstatus ist, hat das Ärztenetz Hamburg seine Mitglieder aufgerufen, sich untersuchen zu lassen. Die Resonanz unter den 300 Netzärzten und acht Kliniken ist groß.

Von Dirk Veröffentlicht:
COVID-19-Untersuchung im Ärztenetz: Über einen Fragebogen wird auch erhoben, ob und welche Symptome die Ärzte hatten.

COVID-19-Untersuchung im Ärztenetz: Über einen Fragebogen wird auch erhoben, ob und welche Symptome die Ärzte hatten.

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Hamburg. Wie ist der Immunstatus Hamburger Ärzte gegen SARS CoV-2? Diese und weitere Fragen soll eine Untersuchung mit einem Antikörpertest unter den rund 300 ärztlichen Mitgliedern des Ärztenetzes Hamburg beantworten, die am Montag angelaufen ist. Ergebnisse erwarten die Organisatoren kurz nach Ostern.

„Es gibt große Resonanz unter unseren Mitgliedern. Am ersten Tag haben mehr als 100 Ärzte nachgefragt“, sagte der ehemalige Netzvorsitzende Dr. Hans-Jürgen Juhl der „Ärzte Zeitung“. Vielen Ärzten aus dem Netz wurde inzwischen schon Blut abgenommen. Insgesamt sind 145 Arztpraxen mit mehr als 300 Ärzten sowie acht Krankenhäuser aus ganz Hamburg Mitglied in dem Netz.

Drei Labore im Boot

Der Verbund arbeitet mit drei Hamburger Laboren zusammen, die den CE-zertifizierten Antikörpertest in kleiner Stückzahl vorrätig haben. Die Teilnehmer erfahren über diesen Weg etwa, ob sie selbst gefährdet sind und ob sie im normalen Praxisbetrieb weiterhin auf alle bestehenden Schutzmaßnahmen angewiesen sind. Zugleich wird über einen Fragebogen erhoben, welche Symptome die Teilnehmer hatten.

Gefragt wird unter anderem nach der Art der Symptome, Aufenthalten in Risikogebieten, Exposition mit positiv getesteten Personen und der Expositionsdauer. Juhl hält es für nicht ausgeschlossen, dass viele Kollegen gar keine oder nur schwache Symptome hatten und nun vorerst immun sind.

Folgeuntersuchungen geplant

Die Kosten für die Tests trägt das Ärztenetz aus eigenen Mitteln, für die ärztlichen Netzmitglieder ist die Teilnahme kostenfrei. Neben dem aktuellen Status sind auch Folgeuntersuchungen geplant. In vier und in acht Wochen soll das Fortschreiten einer passiven Immunisierung innerhalb der Ärzteschaft dokumentiert werden. Erkenntnisse erwartet das Netz aus seiner Untersuchung aber auch für andere Berufsgruppen wie etwa in der Pflege sowie für spätere Epidemien. (di)
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