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Hamburg UKE-Forscherin

Corona-Impfstoff soll in Hamburg getestet werden

Coronavirus - Studienstart am UKE mit Ebola-Medikament Remdesivir Coronavirus - Studienstart am UKE mit Ebola-Medikament Remdesivir
Die Leiterin der UKE-Infektiologie, Professorin Marylyn Addo
Quelle: dpa/Ulrich Perrey
Um Zeit zu gewinnen, wurden die vorgeschriebenen Tests an Tieren vorgezogen. Zudem hätte sonst ein großes Problem der Vergangenheit wieder auftauchen können.

Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) will Ende September die ersten Personen gegen das Corona-Virus impfen. Das Team mit Forschern aus Hamburg, München und Marburg habe aus Sicherheitsgründen die Tests an Tieren vorgezogen, die nach Vorgaben des Paul-Ehrlich-Instituts erst später hätten gemacht werden müssen, sagte Studienleiterin Marylyn Addo vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) der „Zeit-Hamburg“. Daher würden die Tests an Menschen später beginnen als bei den beiden kommerziellen deutschen Impfstoffprojekten Curevac und Biontec.


Bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffes wollen die DZIF-Forscher alte Daten nur mit Vorsicht verwenden: Biologisch gehört der Erreger von Covid-19 zu den Sars-Viren. Zum ersten Mal trat so ein Virus 2003 bei einem Ausbruch in Südchina auf. Bei den darauffolgenden Versuchen, einen Impfstoff zu entwickeln, trat bei geimpften Tieren ein ungewöhnlicher Effekt ein. Sobald die Antikörper auf die Viren trafen, richtete sich das Immunsystem der Tiere gegen ihr Lungengewebe. Die meisten Forscher erklären den Effekt damit, dass die Antikörper der alten Impfstoffe nicht genau genug auf das Virus passten.

Direkt ausgeschlossen werden könne die Nebenwirkung nur, wenn Tiere erst geimpft und dann mit dem Virus in Kontakt gebracht werden, hieß es. Diese Studien sind aus Zeitgründen jetzt aber erst während der Tests an Menschen vorgesehen. Beim DZIF finden sie trotzdem vorher statt, weil sie ganz sichergehen wollen. „Die Impfstoffentwickler haben dieses Problem alle auf dem Schirm“, sagte Addo. „Wenn es solche gefährlichen Effekte hier wieder gegeben hätte, dann wäre das bereits aufgefallen.“ Addo hatte 2014 im historisch größten Ebola-Ausbruch einen erfolgreichen Impfstoff entwickelt.

Die Zahl der registrierten Corona-Infizierten in Hamburg ist im Vergleich zum Vortag erneut um 27 auf nun 6136 Fälle gestiegen. Außerdem sei wieder ein Mensch an Covid-19 gestorben, sodass die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf ermittelten Corona-Toten nun bei 233 liege, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch auf ihrer Homepage mit.

Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten 6136 Menschen können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 5400 als genesen angesehen werden. In Hamburger Krankenhäusern wurden Stand Dienstag (14.00 Uhr) unverändert 17 Covid-19-Patienten behandelt. Acht von ihnen lagen demnach auf Intensivstationen. Das sei einer weniger als am Vortag. Mit 10,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Dienstag lag der Wert bei 10,3.

Bundeswehr weitet Hilfe aus

Die Bundeswehr in Hamburg hat ihre Corona-Amtshilfe ausgeweitet. Ab sofort sollen 20 weitere Soldaten die Gesundheitsbehörde am Hamburger Flughafen bei der Überprüfung der Aussteigekarten von Reiserückkehrern aus Risikogebieten unterstützen, wie die Bundeswehr am Mittwoch mitteilte. Sie sollen keine sanitätsdienstlichen Aufgaben bei Corona-Testungen übernehmen.

Die Soldaten stammen vom Aufklärungsbataillon 6 in Eutin und dem Versorgungsbataillon 142 in Hagenow. Beide Einheiten hatten bereits am 12. August 16 Soldaten zum Airport geschickt. Die Anträge auf Amtshilfe kamen von der Stadt Hamburg. Von Mitte April bis Ende Juni waren bereits 50 Bundeswehr-Soldaten unter dem Motto „Helfende Hände“ in elf Hamburger Pflegeheimen im Corona-Einsatz.


epd/jlau

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