Wie wird die Pflege zukunftsfähig? Welche Strategien gegen den Personalmangel in der Alten- und Krankenpflege gibt es? Hierzu diskutierten am 22. August auf Einladung des Ersatzkassenverbands (vdek) in Hamburg Vertreter aus Politik, Wissenschaft, den Krankenhäusern sowie Anbietern von Pflege- und Gesundheitsleistungen.
Dass allein ein "Mehr an Pflegekräften" nicht ausreicht, um die Pflege zu verbessern, sagte Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen, Forschungszentrum socium. Die personelle Verstärkung der Pflege in den Einrichtungen sollte durch eine Organisationsentwicklung begleitet werden, damit Pflegekräfte aus dem "Schnell, schnell des Alltags" wieder lernten, in die ursprüngliche Pflege zurückzufinden.
Die Aufmerksamkeit der Gäste zog auch Thea auf sich: Thea ist ein Roboter mit menschenähnlicher Gestalt. Der Tübinger Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Patrick Jahn forscht am Universitätsklinikum Halle gemeinsam mit Informatikern, Ärzten und Pflegekräften, welchen Beitrag Thea in der Altenpflege leisten kann. Klar ist auch für Jahn: Der Roboter ist kein Ersatz für eine menschliche Pflegekraft, sondern eher eine technische Hilfe für begrenzte Aufgaben in der Kommunikation.
Die Gastgeberin des vdek-Gesundheitstreffs, Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg, regte an, dass angesichts steigender Kosten in der stationären Altenpflege auch über die Begrenzung der steigenden Belastungen der Pflegebedürftigen debattiert werden müsse. "Wir brauchen einen Steuerzuschuss für versicherungsfremde Leistungen in der sozialen Pflegeversicherung und einen Finanzausgleich zwischen ihr und der privaten Pflegeversicherung. Außerdem werde es Zeit, dass die Bundesländer die Investitionskosten stärker fördern."
(Quelle: vdek; Hamburger Abendblatt; TK)
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