Leiharbeitsverbot in der Pflege

 

 

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) kündigte am 16. Dezember 2019 an, dass Berlin eine Bundesratsinitiative starten werde, um Leiharbeit in der Pflege zu verbieten. Aus Hamburg und Schleswig-Holstein wurde Unterstützung signalisiert, berichtete der Tagesspiegel. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich danach ähnlich geäußert.

Die höheren Summen, die wegen neuer Bundesgesetze für die Pflege an die Kliniken gehen sollen, dürften nicht zum Ausbau der Leiharbeit führen. Extrakosten, die durch den Einsatz von Leiharbeitern anfallen, sollen nicht von den Krankenkassen bezahlt werden, zitiert der Tagesspiegel den Bundesgesundheitsminister.

Der Einsatz von Leiharbeit erhöht nicht nur die Pflegekosten, sondern kann auch zu Problemen im Team führen: Bei Leasing-Firmen seien die Löhne höher und das Schichtsystem weniger rigide, so der Tagesspiegel. Diese Ungleichbehandlung könne zur Unzufriedenheit bei der Stammbelegschaft und somit zu weiterer Fluktuation führen. Pflege sei zudem Teamarbeit, die Patienten bräuchten eingespielte Kollegen - die hohe Fluktuation gefährde die Versorgungsqualität, sagte Judith Heepe, Pflegedirektorin der Berliner Charité dem Tagespiegel.

Hintergrund
Mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz werden ab diesem Jahr die Pflegepersonalkosten nicht mehr als Bestandteil der Fallpauschalen von den Krankenkassen vergütet. Stattdessen werden die Personalkosten krankenhausindividuell und gesondert vergütet.

(Quelle: Tagesspiegel)

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