Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat den ermittelten Pflegepersonalquotienten pro Krankenhaus veröffentlicht. Dieser beschreibt das Verhältnis der Anzahl der Vollzeitkräfte des Pflegepersonals in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen zum Pflegeaufwand eines Krankenhauses. Damit soll transparent werden, ob eine Klinik gemessen an ihrem Pflegeaufwand viel oder wenig Pflegepersonal einsetzt.
Grundlage für die Ermittlung im Jahr 2021 sind die von den Krankenhäusern an das InEK übermittelten Daten nach § 21 KHEntgG des Datenjahres 2020. Aufgrund der unterschiedlich starken Fallzahlrückgänge in den Krankenhäusern infolge der Corona-Pandemie seien die Pflegepersonalquotienten allerdings nur beschränkt aussagekräftig, teilt das InEK auf seiner Website mit. Infolge nur geringer Veränderungen der Pflegepersonalzahlen steigen in der vergleichenden Zusammenstellung im Vergleich zum Vorjahr Krankenhäuser mit Fallzahlrückgängen nach oben. Krankenhäuser mit gleichbleibenden Fallzahlen sinken hingegen in der Zusammenstellung relativ nach unten.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht dem Instrument indes "jede Aussagekraft" ab. "Die Veröffentlichung schafft keine Transparenz, vielmehr verzerrt sie und verursacht falsche Interpretationen“, so Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG. Die Verzerrungen durch Fallzahlreduzierung und Behandlungen von Covid-Patienten seien immens und ließen sich auch durch statistische Verfahren nicht valide bereinigen. Der Verband hält das Instrument in Gänze für ungeignet, eine angemessene Pflegepersonalausstattung von Krankenhäusern nachzuweisen. "Der Pflegepersonalquotient ist genau wie die Pflegepersonaluntergrenzen ein Instrument einer nicht mehr nachvollziehbaren Überreglementierung und Bürokratisierung des Pflegepersonaleinsatzes im Krankenhaus", so Gaß.
Die Veröffentlichung mit einer Liste aller Krankenhäuser kann hier heruntergeladen werden.