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Der perfekte Biergartenbesuch

Bei schönem Wetter draußen sein

Ein schattiges Plätzchen, gute Gesellschaft und dazu eine leckere Brotzeit: Im Biergarten genießen wir die ungezwungene Gemütlichkeit im Freien. Um das Vergnügen noch zu steigern, geben wir Tipps für den perfekten Biergartentag – die dreizehn Dos and Don’ts.

Heißt es jetzt Biergarten oder Bierkeller?

Die „Biergärten“, wie sie die Oberbayern nennen, sind tatsächlich welche. Denn seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert in München sind Biergärten traditionell mit Kastanien bepflanzt. Die Bäume waren von den Brauern zuerst als Kühlmöglichkeit für das Bier gedacht, später luden sie auch Passanten zum Verweilen ein. Viele Biergärten werden auch heute noch von Brauereien betrieben. In München sind das etwa Augustiner, Paulaner und Hofbräu. Wurde das Bier tief unter der Erde mit großen Eisblöcken gekühlt, sprach man vom „Bierkeller“. In Franken heißt das übrigens immer noch so, da sitzt man „auf dem Bierkeller.“
Biergarten

Schatten oder Sonne?

Im Biergarten gibt es immer genug Schatten – der Besucher findet entweder einen Platz unter einem Baum oder unter einem Sonnenschirm. Dennoch sollte man immer Sonnencreme verwenden, eine Mütze und eine Sonnenbrille tragen. Außerdem sollte sich jeder vorher gut über das Wetter informieren (zum Beispiel mit der MehrWetter-App der Versicherungskammer Bayern), denn im Sommer kann es unerwartete Gewitter geben.

Kein freier Tisch mehr – darf ich mich dazusetzen, oder ist das unhöflich?

Das ist in Bayern sogar erwünscht. Ist ein Platz an einem langen Biertisch frei, fragt man zwar, ob man sich dazusetzen darf. Es ist aber eher eine rhetorische Frage – denn Geselligkeit ist in den Biergärten oberstes Gebot. Sogar in der Biergartenverordnung ist das festgehalten: "Die Geselligkeit und das Zusammensein im Freien wirken Vereinsamungserscheinungen im Alltag entgegen."

Darf ich Plätze für meine Freunde reservieren und Tische zusammenstellen?

Die gute deutsche Handtuchregel gilt nicht im Biergarten – niemand hat hier einen Tisch für sich allein. Die bayerische Gemütlichkeit darf jeder für sich beanspruchen, daher wird zusammengerückt. Besetzen ist unhöflich, es sei denn, die Freunde kommen gleich vom Essenholen. Reicht der Platz nicht aus, sollte man sich auf mehrere Tische aufteilen. Die Wirte mögen es gar nicht, wenn Tische zusammengestellt werden, denn dann kommen die Geschirrabräumer nicht mehr durch.

Essen mitbringen oder beim Pizzaservice bestellen?

Die eigene Brotzeit mitzubringen, ist eine alte Tradition in Oberbayern und Bierfranken. Allerdings ist das nur im nicht bedienten Bereich erlaubt, also an den Biertischen, auf denen keine Tischdecken liegen. Typischerweise packt man sich Brezen, Radieserl, Gurken, Radi (weißer Rettich), Wurstsalat, Käse, Bauernbrot und Obazda ein. Pizza beim Lieferdienst zu bestellen, ist nicht erlaubt, auch die Getränke bringt man nicht selbst mit. Ausnahme: das Fläschchen fürs Baby.

Da stehen Brezen auf dem Tisch – sind die umsonst?

Im bedienten Bereich liegen oft frische Brezen unter einem karierten Tuch in einem Brotkorb. Beim Bezahlen fragt die Bedienung, wie viele Brezen man gegessen hat. Es ist eine bayerische Ehrenfrage, dass man dann ehrlich ist.

Selbstbedienungsbereich vs. Bereich mit Bedienung – wo ist das Essen am besten?

Das ist Geschmackssache. Im bedienten Bereich gibt es aber meist die größere Auswahl, die Gerichte sind dafür teurer. Ein guter Tipp: dort essen, wo es auch die Einheimischen tun. Und die bringen oft ihr eigenes Essen mit – denn „zu Hause“ schmeckt es eh am besten.

Fischbesteck zum Steckerlfisch? So isst man im Biergarten

Die bayerische Delikatesse wird meist an Buden am Rand des Biergartens gegrillt: Steckerlfisch. Die Renken, Makrelen oder Forellen werden mariniert, auf lange Stecken gespießt und dann kopfunter über Holzkohleglut gegrillt. Man isst sie traditionell auf dem Papier, in das sie gewickelt werden, und mit der Hand. Nach Fischbesteck zu fragen, gilt als sonderbar. Weißwürste zuzelt man aus (wie man das macht, erklärt Kabarettist Harry G). Obazda, die Käsecreme aus Camembert, Butter, Zwiebeln und Kümmel, schmiert man nicht aufs Schwarzbrot, sondern isst eine frische Breze dazu

Proste ich meinem Tischnachbarn zu, auch wenn ich ihn nicht kenne?

Unbedingt, und zwar so oft wie möglich. Man kennt es vom Oktoberfest: Da kommt man aus dem „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit“-Singen und dem damit verbundenen Anstoßen gar nicht mehr heraus. Ähnlich halten es die Bayern im Biergarten. Traditionell setzt man den Krug nach dem Anstoßen kurz ab – warum genau, darüber streiten sich die Gelehrten. Zur Freundlichkeit gehört es außerdem, dass man einander „An Guadn“ wünscht und vom mitgebrachten Essen anbietet.

Stille oder Stimmung?

Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Biergärten sind nicht das Oktoberfest, wo man zu vorgerückter Stunde auf den Bänken stehen, laut mitsingen und schunkeln darf. Die Bayern sehen den Biergarten als ihr Wohnzimmer an – sie wollen sich entspannen und lieber die Kastanien rauschen hören als Schlagersongs und lautstarkes Anstoßen. Also auch das Handy lieber in der Tasche lassen und „Die Hände zum Himmel“ höchstens leise singen.

Was mache ich, wenn mir eine Maß Bier zu viel ist?

In den ganz traditionellen Biergärten gibt es Bier und Radler nur im Ein-Liter-Humpen. Immer mehr Wirte stellen sich jedoch auf die Wünsche der Gäste ein und schenken auch Halbe aus.
In Bayern ist es üblich, einen „Schnitt“ zu bestellen, allerdings erst wenn der Bierdurst fast gestillt ist. Der Schankmeister macht dafür einmal kurz den Zapfhahn auf und lässt den Krug halb volllaufen. Dieses locker eingeschenkte Bier muss aber das letzte vor dem Verlassen des Biergartens sein. Und übrigens: Zum guten Ton gehört es, immer ein „Noagerl“ im Bierkrug zu lassen, das Bier also nicht bis zum letzten Schluck auszutrinken.

Abräumen oder stehen lassen?

Für benutztes Geschirr gibt es oft einen Rückgabeplatz – einen Wagen oder eine Art Wanne. Meistens kommt aber ein Abräumer vorbei, der die Tabletts mitnimmt. Die Bierkrüge bringt man selbst zur Rückgabestelle.

Schankschluss – wann ist der Spaß vorbei?

In den meisten Biergärten läutet sie um 22:30 Uhr die letzte Runde ein: die Schankschlussglocke. Dann kann jeder noch einmal Nachschub holen und hat etwa 30 Minuten zum Austrinken. Denn ab 23 Uhr ist in Bayern Draußen-sitz-Verbot. Niemand sollte sich deshalb vom Wirt lange bitten lassen zu gehen, denn der muss sonst mit hohen Strafen rechnen. Außerdem gilt auch hier: Wenn’s am schönsten ist, sollte man aufhören.
Im Biergarten gibt es eigentlich nicht den einen perfekten Zeitpunkt, denn hier ist es immer schön. Wichtig für den Biergartenbesuch ist jedoch das Wetter. Wie das aussehen wird, zeigt die MehrWetter-App der Versicherungskammer Bayern. Sie trifft stundengenaue Wettervorhersagen und warnt mit Alarmmeldungen vor Unwettern. Und wer den Biergartenbesuch mit den Gästen aus dem Ausland im Voraus planen will, dem hilft die Zehn-Tage-Vorhersage der MehrWetter-App.

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